Folge 007 - Maren spricht über ihre Regenbogenschwangerschaft nach dem Verlust ihres Sohnes aufgrund einer Trisomie 13

Shownotes

In den kommenden Folgen sprechen Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen und zu unterschiedlichen Punkten in der Schwangerschaft oder auch nach der Geburt ihre Babys verloren haben. Mein Anliegen ist es in dieser Serie der Erfahrungsberichte ein breites Bild von Verlusterfahrungen in der Schwangerschaft und der sich daraus ergebenden Folgeschwangerschaft aufzeigen.

Heute ist Maren zu Gast. Maren ist dreifache Jungsmama, Sternenkind - und Regenbogenmama. In der heutigen Folge spricht sie über die Schwangerschaft mit ihrem Sternenjungen, Alani, die völlig unerwartet in der 15. ssw endete, als bei der Vorsorgeuntersuchung kein Herzschlag mehr festgestellt wurde. Die Obduktion ergab, dass Alani an einer Trisomie 13 litt und in Folge dieser Chromosomenanomalie verstarb.

Wie sich diese Diagnose auf Marens Folgeschwangerschaft ausgewirkt hat und wie sich ihre direkte Folgeschwangerschaft zur Schwangerschaft mit ihrem zweiten Regenbogenbaby anfühlte, erzählt sie uns in diesem einfühlsamen Interview.

Im Gespräch berichtet Maren davon, dass ihre Ängste nach Überschreiten der Schwangerschaftswoche von Alani deutlich stärker wurden. Etwas, das man vielleicht erstmal nicht erwartet. Viele Sternenmamas in der Folgeschwangerschaft teilen jedoch diese Erfahrung. Es ist es tatsächlich nicht so, dass nur weil man eine klare Diagnose für den Tod seins Sternekindes hat und diese in der Folgeschwangerschaft ausgeschlossen wird oder die Schwangerschaftswoche, in der sein Sternenkind starb hinter sich gebracht hat, die Ängste alleine dadurch verschwinden.

Diese messbaren Fakten im Aussen haben immer nur bedingt Einfluss auf die Angst in der Folgeschwangerschaft. Erst die die aktive Auseinandersetzung damit, woher diese Ängste kommen und der Blick nach Innen helfen die Ängste nach und nach zu reduzieren.

Falls du eine ähnliche Geschichte wie Maren hast, hoffe ich, dass du daraus Mut und Kraft für deinen weiteren Weg schöpfen kannst.

Ich wünsche die viele Erkenntnisse beim Hören dieser Folge.

Mut ist Angst plus ein Schritt!


Die Inhalte des Coachings, über das Maren im Podcast spricht, gibt es im Healing Circle Online Kurs für dich als Sternenmama in der Regenbogenschwangerschaft.

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Mein Coaching zur Vorbereitung für die Folgeschwangerschaft: https://myablefy.com/s/regenbogenmamas/rm2be

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Transkript anzeigen

00:00:00: Herzlich willkommen zum Regenbogenmamas Podcast.

00:00:04: Dem Podcast für die Vollgeschwangerschaft nach einem Sternenkind.

00:00:09: So schön, dass du hier bist.

00:00:11: Mein Name ist Kerstin Ziegler.

00:00:14: Ich bin selbst betroffene Sternen und Regenbogenmama,

00:00:17: Sozialpädagogin und Coach für die Vollgeschwangerschaft.

00:00:21: In diesem Podcast teile ich meine persönlichen und beruflichen Erfahrungen der letzten Jahre mit dir

00:00:27: und wir kunden, was die Vollgeschwangerschaft so besonders macht.

00:00:31: Mut ist Angst plus Einschritt. Ich würde sagen, los geht's.

00:00:36: Hallo, Maran. Guten Abend. Guten Nacht.

00:00:40: Am fast schon guten Nacht, ja.

00:00:42: Wir spielten stunden nach Deutschland.

00:00:45: Wir hatten einen heubrigen Start, um jetzt hier in dieses Gespräch zu starten.

00:00:50: Gab es ein paar technische Schwierigkeiten.

00:00:52: Aber Maran und der Mann ließen sich nicht beirren und wir sind jetzt hier

00:00:57: und können heute zum Glück diese wunderbare Aufnahme machen.

00:01:01: Und er maran uns mitnimmt in ihren Weg zu einer Sternenkind-Mama

00:01:06: und in ihren Weg zur Regenbogenmama.

00:01:08: Herzlich willkommen, Maran. Schön, dass du da bist.

00:01:12: Danke schön, ja, danke, dass ich da sein darf. Danke schön.

00:01:16: Magst du dich einmal vorstellen, wer bist du denn?

00:01:21: Ja, ich bin Maran. Ich bin 33 Jahre alt

00:01:25: und ich wohne mit meinem Mann und unseren Söhnen in Düsseldorf.

00:01:30: Und zum ersten Mal bin ich im Frühling 2020 schwanger geworden.

00:01:36: Das war gerade so Beginn der Corona-Pandemie.

00:01:40: Falls man sich erinnert, irgendwie die Malade ist.

00:01:43: Die Wertezeit schon schwanger werden.

00:01:44: Total superartig. Also ganz verrückt.

00:01:47: Ich weiß nicht, wie ich mich den Schwangershopszeichen gekauft habe,

00:01:50: alles war zu und ja, aber genau.

00:01:54: Also auch so schon besonders.

00:01:57: Und diese Schwangerschaft endet dann ja auch besonders,

00:02:01: nämlich mit der Stille-Geburt von unserem Sternenkind Alani am 10. Juli 2020.

00:02:08: Und mittlerweile habe ich aber zwei Regenbögen, so ein Söhne an der Hand,

00:02:14: Regenbogen-Söhne.

00:02:17: Der eine ist im Juli 2021 geboren und sein Nivi und der Leo im April 2023.

00:02:25: Und Alani ist auch ein Unikind?

00:02:28: Ist auch ein Unikind, genau. April, Juni und Juli.

00:02:31: Ja, Sommerjungs.

00:02:33: Das ist Sommerjungs, genau.

00:02:36: Ja, das stimmt.

00:02:38: Ja, du hast ja gerade auch gesagt, ich hatte das gar nicht auf dem Schirm mit Corona-Zeit,

00:02:43: aber das war ja wirklich auch die Zeit, in der ich mit Regenbogen-Mamas gestartet bin.

00:02:47: Und bei mir war Corona-Start das Ende der letzten Schwangerschaft mit Leni.

00:02:52: Also ich habe das dann auch so die letzten Wochen mitbekommen und fand es schon auch echt

00:02:57: beängstigend, aber die Geburtssituation und alles dann noch so offen und ungeklärt.

00:03:01: Alles hat zugemacht.

00:03:03: Und ich kann es nur ahnen, wie es auch sein muss, da zum ersten Mal

00:03:07: Schwanger zu sein, überhaupt, diese Umstellung und dann eben auch noch die Erfahrungen,

00:03:12: die du gemacht hast, nämlich, dass du dann auch noch still geboren hast mit all diesen

00:03:17: Beschränkungen und Regelungen, die damals ja auch da waren.

00:03:20: Ja, also ich muss sagen, es war, dadurch das ja klar war, dass unser so ein Still zur

00:03:32: Welt kommt, durfte mein Mann tatsächlich mit mir aufs Zimmer und durfte auch die ganze

00:03:38: Zeit dabei bleiben.

00:03:39: Also bei lebendgeburten, normalen Geburten war das ja dann tatsächlich so, dass die

00:03:44: Männer eine ganze Zeit gar nicht dazu kommen durften.

00:03:46: Genau und das war bei uns in der Klinik da, Gott sei Dank so, dass sie gesagt haben,

00:03:50: nee, also still Geburt, da braucht die Frau nochmal eine ganz besondere Unterstützung

00:03:53: durch ihren Partner und.

00:03:54: War nicht immer so, ne?

00:03:57: Also spannend, ja, ja, es hat sich in den Pandemiejahren tatsächlich auch dann geändert.

00:04:03: Ja, genau.

00:04:05: Ja, so von daher hatten wir da jetzt in diesem, in dieser speziellen Situation gar nicht so

00:04:12: viel von der Pandemie gemerkt, aber natürlich schon in den Vorsorgeuntersuchungen zum

00:04:16: Beispiel, da durfte mein Mann dann halt nicht mitkommen.

00:04:18: Tatsächlich der einzige Ultraschall, wo er dann dabei war, war der letzte Ultraschall,

00:04:22: wo dann gesagt wurde, kein Herzschlag mehr.

00:04:24: Also er hat unser Kind nie lebend irgendwie im Ultraschall gesehen oder so, ne?

00:04:30: Ja, das habe ich so wirklich häufig auch jetzt gehört, dass der Papa dann eben aufgrund

00:04:35: dieser Regelungen nicht dabei sein konnte und dann häufig tatsächlich auch diese einzige

00:04:39: Ultraschall, auch diese Ultraschall war, in dem die Diagnose gestellt worden ist.

00:04:44: Ja.

00:04:45: Wollen wir noch jetzt immer so ein bisschen schon rein, reingesprungen?

00:04:51: Ja, reingestellert.

00:04:52: Reingestellert über Corona.

00:04:55: Noch mal ein Stück weit zurückgehen, genau, in deine, in der erste Schwangerschaft mit

00:05:00: Alani.

00:05:01: Magst du da einfach mal ein bisschen berichten, wie es dir ging?

00:05:04: Du hast gerade schon gesagt, es wurde im Ultraschall oder bei einer Routine-Untersuchung

00:05:08: dann festgestellt, dass das Herzchen nicht mehr schlägt.

00:05:11: Ja, vielleicht auch, ob du was wahrgenommen hast oder eben, ob das für dich auch total

00:05:17: überraschend war dann bei der Ultraschall-Untersuchung.

00:05:20: Also das war tatsächlich total überraschend, als ihr das gesagt habt, hat mir das wirklich

00:05:26: den Boden unter den Füßen weggerissen.

00:05:28: Jetzt im Nachhinein kann ich sagen, ich hatte schon immer so ein komisches Gefühl.

00:05:34: Wir hatten zum Beispiel kaum jemand von der Schwangerschaft erzählt, obwohl ich ja dann

00:05:38: auch schon in der 16.

00:05:39: Schwangerschaftswoche war und eigentlich diese Magischutz-12-Wochen-Grenze ja irgendwie auch

00:05:43: schon lange überschritten war.

00:05:45: Ich kann jetzt im Nachhinein sagen, ich habe mich in dieser Schwangerschaft irgendwie gar

00:05:48: nie so richtig sicher gefühlt.

00:05:50: Und das hat sich so durchgezogen.

00:05:52: Und es gab auch medizinisch Anzeichen schon, auf die wir aber nie angesprochen worden sind.

00:05:59: Also ich habe es mir dann immer so extra.

00:06:01: Zum Beispiel war Nani immer zu klein gemessen im Verhältnis dazu, in welcher Schwangerschaftswoche

00:06:06: ich schon war.

00:06:07: Und ich habe das auch gesehen an diesen Kurven, dass der halt immer drunter lag und hat mir

00:06:13: das aber selber so erklärt.

00:06:14: Ich habe gedacht, naja, Kinder sind halt unterschiedlich groß und dann ist das halt in der Schwangerschaft

00:06:17: irgendwie auch so.

00:06:18: Tatsächlich war die Abweichung dann am Ende aber ja doch sehr extrem.

00:06:22: Also er hatte dann ja eine Größe, die der 10.

00:06:24: Schwangerschaftswoche in Spach, obwohl ich schon in der 16 war.

00:06:27: Und gerade in der Zeit sind die Sprünge ja sehr groß oder die Entwicklungsschritte sehr

00:06:31: groß.

00:06:32: Genau, also da gab es eigentlich auch schon medizinische Anzeichen.

00:06:35: Ja, trotzdem hat der Herr Schaffer das überhaupt gerechnet.

00:06:40: Genau, ja, genau.

00:06:41: Wenn man das nachhinein macht, das dann häufig Sinn auch dieses "Warum war ich da so zurückhaltend?"

00:06:48: Na warum habe ich das jetzt jetzt ja ohne negative Vorgeschichte in der ersten Schwangerschaft?

00:06:53: Mit dem Klassiker, die 12 Wochen sind vorbei, jetzt können wir es verkünden.

00:06:58: Ja, genau.

00:06:59: Das zeigt auch immer wieder für mich diese Verbindung zwischen Mama und Baby, die da

00:07:05: irgendwie da ist.

00:07:07: Ob das jetzt war oder nicht, das ist das andere, aber es ist einfach da.

00:07:12: Ja, total.

00:07:14: Was würdest du denn sagen, was lief?

00:07:20: Oder wie lief es überhaupt für dich dann ab?

00:07:23: Du hast gerade von oder hast von schon erzählt, es war jetzt in der Begleitung dann der Geburt,

00:07:28: hast du selbst keinen Unterschied festgestellt oder von den Einschränkungen nichts gemerkt,

00:07:33: der Mann konnte mit dabei sein, aber du bist dann eben zum Frauenarzt gegangen.

00:07:37: Er hat damals die Diagnose gestellt, das Herzchen schlägt nicht mehr, machst uns mal ein bisschen

00:07:41: mitnehmen, was für dich da dann auch bestärkend war, was dir geholfen hat in dieser schweren

00:07:48: Situation, in diesem schweren Moment.

00:07:50: Und ob es möglicherweise auch etwas gab, was nicht so gut lief.

00:07:54: Also, ja, einfach Teilgeine, einfach deine Erfahrung von dieser Zeit.

00:07:59: Ja, also tatsächlich war es so, dass meine Frauenärztin, bei der ich dann Wadi den Ultraschall

00:08:04: gemacht hat, in meinen Augen sehr unempatisch reagiert hat und einfach gesagt hat, ich

00:08:09: gebe Ihnen jetzt die Überweisung in die Klinik, sie gehen zur Ausschabung.

00:08:12: Und ich hatte, ja, weiß jetzt gar nicht, ob ich da Gott sei Dank sagen kann, aber ich

00:08:17: habe vorher das einzige Kapitel in meinem Schwangerschaftspunkt, was ich gelesen habe,

00:08:22: war tatsächlich über frühe Verluste der Schwangerschaft, wo dann stand, man muss nicht sofort handeln,

00:08:30: sie konnte sich Zeit lassen.

00:08:32: Natürlich immer so ein bisschen mit der Hoffnung noch, dass es vielleicht auch ein Fehlalarm

00:08:35: war, dass da kein Herzschlag gefunden wurde.

00:08:37: Diese leise Hoffnung hatte ich natürlich irgendwie auch noch.

00:08:40: Aber eben dieses "Ich muss jetzt nicht sofort in die Klinik", das hat mich in dem Moment

00:08:44: dann bestärkt zu sagen, nee, das mache ich nicht.

00:08:46: Und der Ultraschall, das war einem Freitag nachmittag und mir war eh klar, ich über das Wochenende,

00:08:50: das möchte ich jetzt irgendwie alles nicht, ich warte erst mal ab.

00:08:52: Und ich bin dann am nächsten Montag ins Krankenhaus und dort auch noch mal untersucht worden,

00:09:00: da ist es auch bestätigt worden, dass kein Herzschlag mehr zu finden ist.

00:09:03: Und dort sind wir aber dann sehr verständnisvoll aufgenommen worden, wir sind gut aufgeklärt

00:09:07: worden, eben wie gesagt unter diesen ganzen Corona-Einschränkungen, wo sie dann aber trotzdem

00:09:12: gesagt haben, nein, ihr Mann darf dabei sein.

00:09:14: Und so.

00:09:15: Und ja, da haben sie dann auch gesagt, in der Ausschreibung würden sie jetzt nicht mehr machen,

00:09:22: sondern eben die Geburtmedikament für das Einleiten.

00:09:25: Und dann ist, sie haben auch immer wieder gesagt, das fand ich auch sehr gut, sie haben

00:09:31: mich immer wieder auf hingewiesen, ich könnte auch nach Hause gehen und alleine quasi zu

00:09:34: Hause abzumarten.

00:09:35: Das habe ich mir aber, also das habe ich mir gar nicht zugetraut.

00:09:39: Ich hatte auch keine Hebamme.

00:09:40: Ich wusste auch irgendwie nicht so richtig von Dula oder anderer Begleitung, die man annehmen

00:09:45: kann.

00:09:46: Ich war so ein bisschen, ich war wirklich überfordert von der Situation.

00:09:48: Ich hatte mich ja vorher, ja, hat mich ja nie damit beschäftigt irgendwie und genau,

00:09:56: fühlte mich dann doch besser aufgehoben dort in der Klinik und ja, das war dann auch

00:10:00: den Umständen entsprechend okay.

00:10:02: Da ich das nicht in der Zeit gelassen hatte, haben wir das dann ja auf unserer Familie

00:10:07: gesagt und meine Mama hatte dann ein bisschen gegoogelt und zum Beispiel einen Sternenkind

00:10:13: Fotografen für uns organisiert oder uns darauf aufmerksam gemacht, dass es das gibt und

00:10:20: auch der durfte dann ins Krankenhaus kommen, obwohl ja der Corona war.

00:10:23: Also ich muss es immer noch mal dazu sagen, die haben das wirklich alles möglich gemacht,

00:10:25: obwohl eigentlich ja auch da ganz strikte Vorkehrungen machen.

00:10:29: Also das war schon, genau das ist dann schon gut gelaufen.

00:10:33: Ja, ich nehme das so mit von dem, was du erzählst zu zwei Sachen, dass eine wie wertvoll es auch

00:10:39: war, dass du dieses Kapitel gelesen hast.

00:10:42: Ja, das war schon klar.

00:10:43: Weil bei mir war das das genaue Gegenteil.

00:10:46: Ich habe das komplett weggeblättert.

00:10:48: Ich hatte auch einen Hebammsprechstunde, war das der dann mal die klassische Werkbewerb.

00:10:52: Genau, genau, genau, der hatte ich auch.

00:10:54: Genau, genau, genau.

00:10:55: Und das habe ich komplett ignoriert.

00:10:56: Also es ist genau dieses, ich will es nicht wissen und so wie du es jetzt gerade auch gesagt

00:11:02: hast, hast du ja dadurch auch einfach gewusst, es kann so und so sein, es muss nicht so

00:11:06: sein, ich muss nicht direkt handeln.

00:11:08: Also konntest dadurch freier entscheiden, was du für dich auch möchtest und für mich

00:11:12: sagt das auch nochmals, ich habe manchmal so die Frage, wie viel soll von diesem Thema

00:11:17: auch in einen in den Anführungsstrichen normalen Geburtsvorbereitungskurs mit einfließen oder

00:11:22: in die Aufklärung beim Gynäkologen, bei der Gynäkologin.

00:11:25: Also das ist ein absolutes Argument eben auch dafür.

00:11:30: Ja, und trotzdem ist es so, dass viele Sachen noch waren, die ich einfach nicht wusste,

00:11:36: wo ich halt hinterher auch dachte, okay, wenn ich das zu dem Zeitpunkt gewusst hätte,

00:11:40: dann hätte ich es auch anders gemacht.

00:11:42: Zum Beispiel, ja, wir haben Fotos von einem Fotografen, ich hätte aber unheimlich gerne

00:11:48: zum Beispiel Fußabdrücke gemacht oder Handsabdrücke, solche Sachen.

00:11:51: Ja, Muttermilchschmuck.

00:11:52: Muttermilchschmuck, genau, all diese Dinge, von denen man dann erst später erfährt, wo

00:11:57: es dann auch einfach irgendwie zu spät dann für ist.

00:12:00: Genau, also.

00:12:01: Ja, ja, das ist ein lüssiger Vorteil einfach zu wissen, zu wissen, was da ist und dann

00:12:09: wählen zu können.

00:12:10: Und letztendlich, das hat mich nicht geschützt, meine tolle Tourie, ich schau nicht hin, was

00:12:16: sieht man das nicht, hat nicht wirklich etwas gebracht.

00:12:19: Ja.

00:12:20: Und würdest du sagen, das ist so das Zweite, was ich jetzt gehört habe oder so verstanden

00:12:25: habe, dass auch dieses nochmal nach Hause gehen und dieses abwarten, dass dir das auch

00:12:31: gut getan hat, in Hinblick auf loslassen und Abschied nehmen können oder überhaupt einmal

00:12:35: zu verarbeiten, was denn da gerade passiert ist oder passiert?

00:12:39: Ja, ich glaube schon.

00:12:43: Ich glaube schon, dass das wichtig war, diesen ersten Schock-Bubent dann auch erstmal sacken

00:12:50: zu lassen und eben nicht direkt irgendwie einzugreifen oder auch das Gefühl zu haben,

00:12:54: dass unser Aktionismus verfallen, was ja überhaupt nicht der Fall ist.

00:12:59: Ja, ich glaube, das hat gut getan.

00:13:03: Maren, ihr habt euch dafür entschieden, nach Alanis Geburt die Placenta untersuchen zu

00:13:11: lassen und habt dann auch das Ergebnis bekommen, dass Alani eine Tristomy 13 hatte.

00:13:16: Genau.

00:13:17: Wie ging es dir denn damit, als du das Ergebnis hattest und möglicherweise ja damit auch

00:13:23: so diesen Grund, warum das Herzchen aufgehört hat zu schlagen?

00:13:26: Ja, genau.

00:13:27: Also das hat es natürlich irgendwie erklärt im ersten Moment.

00:13:31: Ich muss sagen, ich bin schon ein ziemlicher Kopfmensch.

00:13:34: Für mich war das ganz wichtig, gerade in den ersten Tagen und Wochen nach der Stellengeburt,

00:13:38: das rational verstehen zu können und medizinisch nachvollziehen zu können, was ist da überhaupt

00:13:43: passiert.

00:13:44: Es hat natürlich auch so ein bisschen für mich die Frage nach meiner Schuld geklärt,

00:13:52: weil, wie wir uns immer dann gesagt wurden, naja, da ist so eine Tristomy, das ist halt

00:13:57: eine Laune der Natur, da haben Sie jetzt nichts falsch gemacht, das passiert halt einfach mal.

00:14:03: Trotzdem ist es natürlich irgendwann an einem Punkt.

00:14:06: Ich sage aber, man kann ja immer einmal mehr warum fragen, gerade bei diesem Laune der

00:14:11: Natur.

00:14:12: Warum ist das denn eine Laune der Natur?

00:14:14: Und irgendwann bekommt man ja auch darauf dann keine Antwort mehr.

00:14:18: Also wenn man jetzt von dieser ganz logischen rationalen Ebene weggeht auf so eine höhere

00:14:23: Ebene nenne ich es jetzt mal, dann ist das natürlich irgendwann dann keine Antwort mehr

00:14:29: oder keine zufriedenstellende Antwort mehr.

00:14:31: Und es hat mich tatsächlich, also lässt es mich auch manchmal noch ein bisschen daran

00:14:36: knabbern, dass ich mich frage, es ist ja nicht nur die Frage quasi, was wäre gewesen, wenn

00:14:41: Alarne gelebt hätte, sondern was wäre auch gewesen, wenn er mit dieser Diagnose überlebt

00:14:45: hätte.

00:14:46: Es gibt ja durchaus Kinder, die auch mit einer Trisomy 13 geboren werden und leben, aber

00:14:52: eben dann auch körperlich meistens mehr oder weniger, also bei Trisomy 13 meistens

00:14:58: doch auch sehr körperlich eingeschränkt sind.

00:15:00: Was hätte das dann mit uns gemacht und unserem Leben gemacht?

00:15:04: Ja, ja.

00:15:06: Genau.

00:15:07: Das heißt für dich hat dieses Wissen tatsächlich auch dahingehend geholfen, dass du deinen

00:15:15: Grund hattest, dass du wusstest, okay, das ist es und auch ein Stück weit um dir ja

00:15:21: nicht in den eigenen Vorwurf zu machen, dass irgendetwas nicht richtig war oder dein

00:15:27: Körper versagt hat so diese klassischen Hemmendenglauben-Sätze, die er dann auch aufkommt.

00:15:32: Die aber meiner Meinung auch tatsächlich aufkommen können, wenn eine Trisomy oder was Genetisches

00:15:37: eben gefunden wird, weil wie du sagst, da dann auch die Frage ist, warum passiert mir das?

00:15:42: Warum bin ich eben wieder hier?

00:15:44: Diese geringe Wahrscheinlichkeit.

00:15:46: Genau, ja.

00:15:48: Mara, wann wurdest du bzw. wir müssen da vorn setzen, wann war für dich nach der Geburt

00:15:57: von Alani klar, dass du gerne nochmal schwanger werden möchtest?

00:16:02: Hat da auch das Ergebnis mit reingespielt, dass du wolltest du so lange abwarten?

00:16:06: War das direkt auch klar?

00:16:08: Wann wurdest du dann tatsächlich schwanger und wie ging es dir mit diesem positiven

00:16:14: Test in den Händen?

00:16:16: Also ich habe mich gar nicht so ganz bewusst entschieden, wieder schwanger zu werden.

00:16:23: Ich hatte einfach eine große Angst, nicht mehr schwanger werden zu können und habe dann

00:16:30: quasi gehofft.

00:16:33: Mara, wie meinst du nicht, mehr schwanger werden zu können?

00:16:37: Was war plötzlich ein Gedanke, der da war?

00:16:41: Ja, irgendwie, bei allem was, wenn der King natürlich gut gelaufen ist, natürlich habe

00:16:47: ich aber trotzdem auch so Sätze gehört, wie naja, sie sind ja noch jung, versuchen sie

00:16:50: es jetzt nochmal, das wird dann schon gut gehen und so und irgendwie das hat aber in

00:16:54: mir jetzt, das hat mich nicht so beruhigt, sondern ich habe eher gedacht, ja, aber was

00:16:57: passiert denn, wenn es jetzt nicht nochmal klappt und ich nicht mehr schwanger werde

00:17:00: und das bleibt unser einziges Kind und eben auch, was passiert, wenn das Kind dann nochmal

00:17:05: eine Trisomie hat oder so und ja, deswegen war das jetzt einfach tief, ne?

00:17:13: Genau, ja, total und deswegen war das jetzt gar nicht so, wie gesagt, nicht so eine bewusste

00:17:17: Entscheidung, wo jetzt bin ich bereit, sondern es war mehr so ein, wir versuchen es jetzt

00:17:21: ganz schnell in der Hoffnung, dass es nochmal um irgendwie diese Angst vielleicht auch

00:17:24: ein bisschen was entgegenzusetzen.

00:17:26: Ja, genau und tatsächlich war ich dann auch an Alanis ursprünglich im E.T. Ende November

00:17:34: war ich wieder schwanger, hatte oder habe dann schon gehofft, wieder schwanger zu sein,

00:17:38: habe es ein bisschen schon gespürt, das hat mich natürlich auch dann durch diesen Tag

00:17:43: ein bisschen getragen und das war dann circa fünf Monate nach meiner Stellgeburt.

00:17:48: Ja, genau.

00:17:49: Ja, und als ich dann den positiven Schwangerschaftstest wieder in der Hand hatte, war ich natürlich

00:17:57: erst mal, habe ich mich total gefreut und war auch erleichtert, dass eben diese Angst

00:18:00: nicht mehr schwanger werden zu können, dass das irgendwie jetzt erst mal überfunden ist

00:18:04: und gleichzeitig war das trotzdem so, ich sage mal, mit angezogene Handbremse, also ich konnte

00:18:09: mich da nicht so ganz drauf einlassen und vor allem die ersten zwölf Wochen habe ich

00:18:15: das eigentlich komplett verdrängt und zwölf Wochen dessen, weil bis dann können wir quasi

00:18:19: die Prinataldiagnostik machen, um eben zu gucken, wie wahrscheinlich eine Trisomie ist.

00:18:25: Falls diese regulären Ultraschall-Untersuchungen davor haben, die ja auch jetzt gar nicht so

00:18:31: sehr geholfen, in den Hinblick da dazu entspannen oder mehr ins Vertrauen zu kommen, dass

00:18:36: es sich nicht wiederholt.

00:18:37: Nee, gar nicht.

00:18:39: Also, das ist wahrscheinlich auch aus der Erfahrung in der ersten Schwangerschaft, wo

00:18:44: ich die Ultraschall, oder wo, ich muss das immer anders sagen, ich glaube, man hätte

00:18:48: das auf dem Ultraschall-Schuhn auch gesehen.

00:18:50: Ich habe diese Bilder auch dann hinterher der Prinataldiagnostikerin, bei der ich in der

00:18:54: ersten Schwangerschaft ja nicht war, dann aber in der zweiten, habe ihr dann aber diese

00:18:59: Ultraschall-Bilder von Alani gezeigt und sie hat gesagt, naja, man hätte das schon was

00:19:03: erkennen können und deswegen habe ich da aber irgendwie nie so vertraut, wenn ich da beim

00:19:09: Ultraschall bin, dass meine Frau Nesse, die ich dann gewechselt hatte, muss ich da so sagen.

00:19:12: Das waren die anderen, ne?

00:19:14: Das waren die anderen, ja.

00:19:16: Und die neue, die war auch sehr, sehr empatscht, ist auch sehr darauf eingegangen, aber trotzdem

00:19:21: war natürlich meine Erfahrung und mein innerer Widerstand, der, dass mir eben nichts gesagt

00:19:27: wurde und ich da irgendwie so immer entlassen wurde mit dem, ja, ja, es ist schon alles in

00:19:30: Ordnung.

00:19:31: Genau, und dem konnte ich dann irgendwie auch nicht so richtig vertrauen.

00:19:35: Genau.

00:19:36: Und dann haben wir uns aber auf Grund her Vorgeschichte in der ersten Schwangerschaft

00:19:41: dann eben dafür entschieden, eine Prinataldiagnostik zu machen und da wurde dann gesagt, der Trisomir

00:19:47: ist sehr unwahrscheinlich, das wurde ja nie gesagt, das ist ganz ausgeschlossen, aber

00:19:50: es ist eben sehr unwahrscheinlich und es sah auch alles gut aus und dann waren es tatsächlich

00:19:57: vier sehr schöne Schwangerschaftsworfen und dann kam ich ja in die sechzehnte Schwangerschaftsworfe,

00:20:02: in der ich Alani verloren hatte und ab diesem Punkt, als das irgendwie dann überschritten

00:20:07: war, also 15 plus 5, das war der Tag, da wurde festgestellt, kein Herzstark mehr bei Alani

00:20:11: und als ich quasi bei 15 plus 5 mit unserem ersten Regenbogen so war, da ist es irgendwie,

00:20:17: weiß ich, es ist über mich hereingebrochen, da kam eine ganz große Angst wieder und da

00:20:23: habe ich gemerkt, also das kann ich jetzt so nicht aushalten, noch die ganzen restlichen,

00:20:28: wieviel Wochen sind, dann geht auch, also dann wird es schon eine lange Zeit.

00:20:33: 25, ja, fast ein halbes Jahr, dann ist es schon eine lange Zeit.

00:20:37: Und da habe ich gedacht, nee, da muss ich jetzt was tun und dann bin ich ja zu dir in den

00:20:42: Healing Circle gekommen und habe da...

00:20:43: Du auch noch mal später machen oder, wann hast du den gestartet?

00:20:47: Genau, ich glaube, da war ich dann schon in der zwanzigsten Woche.

00:20:51: Also, so, ja.

00:20:52: Genau, ich hatte mich dann auf die Suche gemacht und dann, also, bis das dann alles so angelaufen

00:20:56: war, genau.

00:20:57: Spannend, du, ganz, ganz spannend, weil ja häufig auch so die Annahme ist, wenn ich über diese

00:21:04: Schwangerschaftswoche gegangen bin, dann wird es einfacher.

00:21:07: Also, es war bei mir überhaupt nicht so.

00:21:12: Das wurde schwerer, deutlich schwerer.

00:21:15: Ja, es bestätigt auch wieder, es ist so individuell, es ist einfach so individuell, dass erleben

00:21:22: wir eine Vollgeschwangerschaft oder was Punkte sind, die einem dann helfen oder wo es eben

00:21:27: vielleicht auch Punkte sind, die für einen persönlich dann auch wieder schwerer sind.

00:21:31: Ja.

00:21:32: Das stimmt.

00:21:33: Ich hatte gerade noch eine Frage.

00:21:36: Kurz überlegen, Schwangerschaftsgedächtnis.

00:21:41: Nimmt, nimmt, nimmt auch deutlich zu.

00:21:44: Lass mich kurz überlegen.

00:21:50: Ach, stimmt.

00:21:55: Du hast gesagt, du hast bis ins...

00:21:59: Du bist mit so einer angezogenen Handbremse rein und hast ja vorhin zu Beginn das Gesprächs

00:22:03: auch gesagt.

00:22:04: Bei Alani hattest du von Anfang an so ein irgendwie so ein ungutes, komisches Gefühl.

00:22:08: Konntest du trotz dieser angezogenen Handbremse ein anderes Grundgefühl wahrnehmen in der Schwangerschaft?

00:22:15: Das ist noch wirklich eine gute Frage.

00:22:22: Ich kann dir das für meine erste Vollgeschwangerschaft um echt zu sein nicht so richtig beantworten.

00:22:27: Ich habe die Zeit auch ehrlicherweise sehr verdrängt.

00:22:31: Also wenn ich heute an diese Zeit zurückdenke, ich kann mich da kaum daran erinnern, wie das

00:22:34: war für die zweite Vollgeschwangerschaft.

00:22:37: Ich kann nicht sagen, war das auf jeden Fall so.

00:22:39: Als ich dann mit unserem zweiten Ringwogen so entfangen war,

00:22:42: da habe ich mir tatsächlich auch vor allem in den ersten 12 Wochen auch darüber hinaus,

00:22:46: aber mich jeden Abend hingesetzt mit dem Verbindung zu dem gegangen und habe immer so ein Gefühl,

00:22:50: von Mama ist das alles in Ordnung, es ist alles gut von ihm bekommen.

00:22:53: Genau, aber da hatte ich auch schon die Tools und das Wissen.

00:22:59: Tools, ja, die Tools und die Erfahrung, da beides.

00:23:03: Genau, ja.

00:23:04: Ja, dann an der Hand.

00:23:05: Ja, also kann ich total nachführen, was du sagst, weil das auch immer wieder so eine Frage ist,

00:23:10: die aufkommt von Mama, die ich begleite, wie ist es in der Folge Schwangerschaft?

00:23:15: Ich möchte wieder, ich habe so eine gute Intuition, ich möchte wieder auf meine Intuition vertrauen.

00:23:19: Und genau das, was du beschreibst, ist nämlich die Kruchs an der Sache.

00:23:24: Wenn ich aber voller Angst bin in dem Moment oder in meiner Triggerzeit oder vielleicht

00:23:28: auch in der gesamten Schwangerschaft, dann kann ich das eben nicht mehr spüren.

00:23:32: Was ist denn da gerade im gegenwärtigen Moment für ein Grundgefühl da?

00:23:36: Und daraus entsteht ja die Intuition.

00:23:38: Das ist ja nichts, was irgendwie aus der Vergangenheit kommt oder in der Zukunft fliegt, sondern

00:23:42: es ist ja wirklich im direkten Moment.

00:23:44: Und das ist total abgekappt, wenn eben Angst anliegend ist.

00:23:48: Also, ja.

00:23:49: Ja.

00:23:50: Genau.

00:23:51: Was würdest du sagen, Maran, du hast jetzt gesagt, du hast die Stastis an den Schwangerschaftswuchen

00:24:00: festgemacht und hast auch gesagt, plötzlich war dann so eine große Angst da.

00:24:03: Magst du noch mal erzählen, was genau die war?

00:24:06: War das so eine konkrete Angst?

00:24:07: War das eher die Fuseängste?

00:24:09: Und auch gab es denn besondere Herausforderungen oder beziehungsweise ist diese Angst auch

00:24:15: aus der Geschichte mit Alani entsprungen?

00:24:18: Also würdest du sagen, das und das sind so besondere Herausforderungen, die sich aus

00:24:23: diese Erfahrung für mich ergeben haben?

00:24:25: Also, das waren, ich würde sagen, es war bei, das waren so eine diffuse Angst, irgendwie,

00:24:35: dass es wird wieder passieren, ich werde kein lebendes Baby mit nach Hause nehmen.

00:24:40: Das war jetzt gar nicht irgendwie konkret an irgendwas festzumachen.

00:24:43: Diese Verlustangst.

00:24:46: Genau.

00:24:47: Ja, gleichzeitig war es so, dass mein erstes Volk in unser Levi, der war immer etwas klein

00:24:55: auch in der Schwangerschaft und wie es zu klein, das hat ich ja gerade bei Alani auch

00:24:58: schon gesagt, war da ja auch immer Thema.

00:25:00: Ja, wenn es dann ähnlich ist und unsere Kopf macht ja eh, es ist alles gleich, es ist

00:25:05: alles so ähnlich.

00:25:06: Genau.

00:25:07: Genau.

00:25:08: Und da war es tatsächlich dann eben so, dass, ja, wenn dann eben, wenn solche Aussagen

00:25:15: gemacht wurden, ja, ja, es ist aber klein oder so, dass ich dann natürlich dann besonders

00:25:19: drauf angesprungen bin und dann besonders schnell dachte, okay, irgendwas stimmt nicht.

00:25:23: Obwohl es ja, wie du schon sagst, auch im Ausland völlig andere Situationen waren,

00:25:27: das war eben zum Ende der Schwangerschaft hin, das gesagt wurde, oh, er nimmt nicht mehr

00:25:31: so gut zu, wir müssen mal schauen, das war also gar nicht am Anfang.

00:25:33: Ja, aber dieses Grundvertrauen, dass irgendwie alles schon gut ist und dass es in Ordnung

00:25:38: ist, das war dann irgendwie weg.

00:25:40: Und man hört mit anderen Ohren, mir wurde kürzlich in dem Podcast-Interview gesagt,

00:25:45: das war ich zu Gast, man entwickelt so ein bisschen Züge von Hypochondern.

00:25:48: Ja, ja, ja, und es ist wirklich so, ne?

00:25:52: Ja, das ist krass.

00:25:53: Das ist ein Assaktspass oder von außen wird was gesagt und du hörst alle Eventualitäten,

00:25:57: die sich daraus ergeben.

00:25:59: Ja, das ist total so.

00:26:01: Und ja, eben dieses Grundvertrauen, das ist alles gut, das war dann irgendwie weg und

00:26:07: hat dann natürlich auch ein bisschen dazu geführt, dass ich dann schneller dabei war,

00:26:14: dass ich auch medizinische Eingriffe oder nicht Eingriffe, das ist zu viel gesagt, aber Intervention

00:26:19: eben irgendwie auch für gut zu befinden, weil ich immer dachte, ja, ich will ja jetzt

00:26:23: ja auch nichts riskieren und die Geburt ist dann ja auch eingeleitet worden, zwei Wochen

00:26:28: vor IT.

00:26:29: Aufgrund einer möglichen Unterfusssorgung oder aufgrund, dass er nicht gewachsen ist?

00:26:34: Genau.

00:26:35: Okay, ja.

00:26:36: Genau, ja.

00:26:37: So, und da war ich aber natürlich dann immer schneller dabei zu sagen, ja, da möchte

00:26:42: ich das dann kontrolliert werden und da war ich dann jeden Tag am Ende der Schwangerschaft

00:26:46: noch bei der Prenataldiagnostik zum Ultraschall und dann einfach um diesen Ängsten da auch

00:26:51: was entgegenzusetzen dann in dem Moment.

00:26:53: Ja, ich weiß nicht, ob ich ohne diese Erfahrung von Alani auch so reagiert hätte oder ob ich

00:26:58: da nicht befernt gelassen gewesen wäre.

00:27:01: Ja, was bist du sonst für ein Mensch?

00:27:02: Wie würdest du dich einschätzen?

00:27:03: Bist du generell auch eher ein ängstlicher Typ?

00:27:06: Nee, eigentlich nicht.

00:27:08: Würde ich nicht sagen.

00:27:09: Ich habe eigentlich schon immer ein gutes, ja, so eine Intuition oder gutes Gefühl gehabt

00:27:14: auch für mich und was so, was so anliegt.

00:27:17: Aber seitdem und in Bezug auf die Kinder ist das wirklich sehr, fällt mir das schwer

00:27:24: darauf zu hören, sagen wir es mal so.

00:27:26: Die Stimme trotzdem noch da, aber es ist dich immer so leicht, dann die hochzuhalten und

00:27:32: alles andere auszublenden.

00:27:34: Was dich ganz spannend finde, was du gerade gesagt hast, Mara, und lass endlich sind,

00:27:39: dass Dinge, die du genannt hast, gar nicht so direkt mit der Erfahrung zusammenhängen,

00:27:44: dass du Mama von Alani bist, der eine Trisomie hatte, also so als es klar war, dass er dein

00:27:50: gesund ist, dein Folgejunge, dein Regenbogenjunge, dass dann trotzdem diese die Fusenängste da

00:27:56: waren und dass die dann auch zur Geburt hin nochmal größer werden.

00:27:59: Also für mich klingt das total unabhängig eigentlich auch von dieser klaren Geschichte.

00:28:06: Weil das auch nochmal auch bei Männchenfrauen so ist, aber ich auch eben genauso erlebe,

00:28:12: dass diese Verlust, Angst zu was so viel größer ist als diese eigene persönliche Geschichte.

00:28:18: Ja, und ich möchte da vielleicht noch anfügen, ohne da jetzt irgendwer Angst machen zu wollen.

00:28:25: Aber für mich ist es definitiv auch nach wie vor so, diese Angst ist nicht weg, die

00:28:31: ist auch durch die Geburt nicht weggegangen.

00:28:33: Es gibt immer noch mit Situationen, Trigger-Situationen, in denen die Angst ganz, ganz großes, vor

00:28:38: allem beim ersten Kind hatte ich zum Beispiel vor diesen U-Untersuchungen, immer total

00:28:42: Angst.

00:28:43: Ah ja, das höre ich auch öfter, dass es einigen Frauen so geht.

00:28:47: Ja, ja.

00:28:48: Also genau wie vor den Ultraschalluntersuchungen oder den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft,

00:28:51: eben dann jetzt bei den Kinderarzt.

00:28:53: Und auch so andere Situationen, was du vorhin auch schon sagt, dass man springt im Kopf direkt

00:28:59: zu einem Worst Case, erstmal so ganz doof vom Bett gefallen und hatte so ein kleines bisschen

00:29:04: Naseboten.

00:29:05: Und ich habe sofort gedacht, mein Gott, der hat am Gehirn was, das ist hier ein Blut,

00:29:09: wir müssen sofort ins Krankenhaus fahren.

00:29:11: Letztendlich hatte er halt eine geprellte Nase.

00:29:14: Also es war nichts, es war natürlich noch so, dass beim ersten Kind hinzu, ich weiß

00:29:21: nicht, ob das schon wahrnimmst, dass es auch beim zweiten Kind an der Hand dann nochmal

00:29:24: anders ist, aber eben das erste mal Mama eines Kindes an der Hand zu sein, plus dann Regenbogen,

00:29:29: Mama zu sein, das sind ja so zwei Herausforderungen, die da aufeinander prallen, die dann erst

00:29:37: mal schwarz sehen anstatt in den Kopf zu bleiben.

00:29:40: Total, ja.

00:29:41: Ja, das stimmt.

00:29:42: Ja, und ich glaube, es macht auch, also es ist, wenn du sagst, keine Angst machen, ja,

00:29:50: dieses Thema Angst ist ja eher so ein großes Thema in der Vollgestangerschaft.

00:29:54: Und in es dich ja, ich erfülle ja auch immer die Vorgespräche mit den Frauen, das mache

00:29:57: ich auch heute noch und ja, manchmal wird dann eben genannt, ich möchte die Angst loswerden

00:30:02: oder wie kann ich die Angst überwinden.

00:30:04: Und das zeigt eigentlich auch schon so dieses Denken, was wir haben, etwas loszuwerden,

00:30:10: also letztendlich ein Gefühl von unserer Gefühlspalette, loszuwerden, was eigentlich völlig, also

00:30:16: ein Anspruch ist, der nicht erreichbar ist und der ja auch überhaupt gar nicht gesund

00:30:20: ist.

00:30:21: Und so wie du sagst, das zu denken, wenn ich dann schwanger bin, ist die eine Angstwerk

00:30:25: oder wenn ich dann über eine Schwangerschaftswoche bin oder wenn ich dann mein Kind geboren

00:30:29: habe, aber zu verstehen, dass sie Teil unserer, unserer, unserer menschlichen Gefühlswelt

00:30:35: ist, dass sie glaube ich Teil von Mutterschaft ist, weil wir da plötzlich jemanden haben,

00:30:41: den wir so sehr lieben und das macht natürlich Angst, diese Gedanke daran, ihn zu verlieren.

00:30:45: Und dass es nicht darum geht, das loszuwerden, sondern eigentlich das anzuerkennen, dass

00:30:50: es da ist und zu verstehen, was braucht es denn?

00:30:55: Das ist eigentlich der Umgang damit.

00:30:57: Was braucht es?

00:30:58: Irgendwas braucht ich dann.

00:30:59: Ja, total.

00:31:00: Und genau, ich habe vorhin nur gesagt, ich will keine Angst machen.

00:31:04: Es gibt ja doch noch viele Frauen, die eben sagen, diese 40 Wochen stehe ich jetzt durch

00:31:07: und dann ist das Kind auf der Welt und dann endlich ist es diese Angst weg, aber so ist

00:31:11: es halt in meiner Erfahrung überhaupt nicht.

00:31:14: Und das ist wertvoll, dass du darüber sprichst, da wenn du eine der Frauen bist, die das hört

00:31:18: und die es so empfindet und denkt, ich habe irgendwas falsch gemacht, weil jetzt ist doch

00:31:22: mein Kind da, ist ja schon davor.

00:31:25: Ich habe was falsch gemacht, weil jetzt bin ich ja schwanger, aber so freue ich mich nicht,

00:31:29: sondern einfach zu hören, hey, es ist völlig normal.

00:31:31: Mir geht es genauso.

00:31:33: Ja.

00:31:34: Marin, du hast ja zwei Regenbogenkinder an der Hand.

00:31:41: Würdest du sagen, die zweite Folge Schwangerschaft hat sich von der ersten unterschieden, du hast

00:31:46: schon ein bisschen angedeutet und wenn ja, worin?

00:31:50: Ja, auf jeden Fall.

00:31:53: Also vor allem im ersten Trimester hatte ich ja vorhin schon gesagt, habe ich irgendwie

00:31:56: eine ganz wusste Verbindung und ganz viel Vertrauen auch gehabt zu meinem Baby.

00:32:01: Trotzdem war das auch da manchmal noch schwer auf meinem Bauchgefühl so zu hören und immer,

00:32:09: wenn dann irgendwie, ja so, ich sag mal, medizinisch schwierige Aussagen im Sinne von, dass die

00:32:17: gar nicht irgendwie schlimm waren, aber wie wir auch schon gesagt haben, ich habe sie dann

00:32:20: mit diesen Ohren halt gehört.

00:32:22: Immer, wenn das halt kam, vieles mir dann schwer so zurück auf mein Bauchgefühl zu gehen

00:32:27: und zu sagen, nee, jetzt ist doch alles in Ordnung und auch bei meinem zweiten Baby gerade

00:32:32: zum Ende der Schwangerschaft, da hatte der sich nochmal quasi aus der, wie sagt man,

00:32:42: aus dem Becken quasi noch herausdreht.

00:32:44: Genau, ob Panikmoment dann.

00:32:47: Genau.

00:32:48: Alles, eine Gleitpersonal.

00:32:50: Ja, total und ich weiß, meine Frauen, als ich mich in der Klinik gesteckte und in der

00:32:54: Klinik und in den Wohntragsschall gemacht und hin und her und irgendwann, ich hatte dann

00:32:58: 1000 Termine, sagte ich so im Wartezimmer und habe gedacht, ganz ehrlich, nee, ich glaube,

00:33:02: das ist alles gut.

00:33:03: Ich habe so das Gefühl gehabt, der dreht sich schon zurück, warum sitze ich jetzt eigentlich

00:33:07: hier irgendwie, aber mein Kopf konnte das dann nicht irgendwie verarbeiten.

00:33:12: Ich habe dann gesagt, nee, muss der Schandrat verpacken und auch unter der Geburt sind dann

00:33:16: doch auch einige Eingriffe vorgenommen worden, die letztendlich nicht notwendig gewesen

00:33:22: wären, wo ich vielleicht, das ist ja immer so eine Spekulation, vielleicht auch, wie gesagt

00:33:31: das muss man jetzt nicht machen, wenn ich da mehr drauf vertraut habe, aber klar, wenn

00:33:35: der Arzt dann sagt, die Jatztöne gehen weg, ich kann die Jatztöne nicht mehr sehen,

00:33:38: also dann ist natürlich, wir sind dann schon wieder alle Alarmblocken an und dann machen

00:33:43: sie jetzt bitte, was sie machen müssen.

00:33:44: Und ich glaube, Mara, das ist gar nicht mal so ein Sternenkindmama spezifisches Topic,

00:33:51: sondern generell, das merke ich jetzt in dem Kontrast auch, wie die Schwangerschaft hier

00:33:55: ist.

00:33:56: Also wie unkontrolliert diese Schwangerschaft hier ist und was das mit mir auch macht,

00:34:02: diese Aussagen, dieses Hingehen oder es eben auch nicht zu tun.

00:34:06: Und bei uns ist es ja super stark medizinisch angedockt, super stark kontrolliert von Werten

00:34:13: im Urin bis Gewicht, bis alles wird gemessen und gemacht.

00:34:17: Und das macht was mit einem und ich finde auch so dieses, dass wir Frauen auch dadurch

00:34:24: so entfernt werden von unserer Intuition für Schwangerschaft und Geburt generell.

00:34:29: Das heißt, ich glaube, das ist gar nicht irgendetwas, was jetzt für dich als Sternenkindmama

00:34:34: natürlich ist oder kann da die Angst nochmal anders sein.

00:34:37: Aber ich glaube, jede Mutter ist in dem Moment einfach geängstigt, wenn unter der Geburt

00:34:43: in dem Klinikum einfach gesagt wird, die Herzdehnung sind weg, da könnte jetzt das

00:34:47: und das passieren.

00:34:48: Das ist einfach so ein Grundthema, was da da ist.

00:34:52: Ja, dieses Gefühl, dass du sagst, es ist eigentlich alles fein.

00:34:57: Ich weiß, er dreht sich noch, aber außen sind alle im Rotieren.

00:35:00: Das ist ja eigentlich auch Wahnsinn, dass du als Mama, die ihn im Bauch trägt, das

00:35:06: nicht dein Wort, dass es darauf gehört wird oder das was gilt, sondern eigentlich so

00:35:10: die Außenstehenden, die ganz ehrlich, die haben mal keinen Plan.

00:35:13: Die stecken ja nicht in deiner Haut.

00:35:16: Das stimmt.

00:35:17: Aber es ist ja dann auch schwer auf die eigene Stimme in dem Moment zu hören, wenn von

00:35:20: der Frau ein Rassel ist.

00:35:21: Total.

00:35:22: Es wird halt so gemacht.

00:35:23: Es wird ja so gemacht.

00:35:25: Es ist ja so üblich es auch so zu machen.

00:35:27: Wir kennen es ja gar nicht anders.

00:35:28: Wir kennen es ja nicht so, dass wir von uns eigene Stimme hören oder eben die Ärzte

00:35:34: als Ratgeber hinzuholen würden.

00:35:36: Ja, ja, es ist natürlich, also man darf das ja irgendwie nicht vergessen, weil ich gerade

00:35:41: bei der zweiten Geburt oder dritten Geburt insgesamt dann ja auch schon gedacht, in

00:35:46: dem Moment, wo natürlich ein Arzt, also ein Mediziner dazu kommt, der ja eigentlich

00:35:51: studiert hat am Menschen, dass irgendwas falsch ist, also pathologische Zustände studiert

00:35:56: hat, der natürlich auch mit einem ganz anderen Blick drauf guckt, als jemand, der ja erstmal

00:36:00: davon ausgeht, es ist alles in Ordnung und ich gucke nur, dass ich assistiere.

00:36:03: Das Gefühl hatte ich halt schon, dass da irgendwie auch von der, vom Mindset ein ganz

00:36:10: anderer Karte war.

00:36:11: Ja, absolut.

00:36:12: Da war jemand, der hat ein Problem gesehen, das wollte er ganz schnell lösen, statt

00:36:14: jemand, der gesagt hat, ah ja, sie gucken erstmal, ist eigentlich alles in Ordnung und

00:36:18: da achten wir es so besonders drauf.

00:36:19: Das könnte da vielleicht viel Person.

00:36:22: Ja, genau.

00:36:23: Ja, aber du hast schon recht, dass es Wahrscheinlichkeit, Sternen, Mama oder Regenburg, Mama spezifisch

00:36:30: ist.

00:36:31: Generell.

00:36:32: Ja, ich merke das hier wirklich sehr deutlich.

00:36:35: Also gerade auch so dieses, dass es sich stärken, darauf auswirkt, meiner Intuition,

00:36:41: meinem Gefühl zu vertrauen, anstatt dem von außen.

00:36:46: Weil das Außen ist schlichtweg auch nicht da, weil es irgendwie blabbert.

00:36:50: Und man wendet dann ja automatisch den Blick mehr nach innen oder hat, wie du sagst, auch

00:36:55: gar nicht so diesen, ich such jetzt was.

00:36:58: Ich meine auch schon Vorsorge, ich stecke ja auch in die Sorge drin.

00:37:03: Ja, stimmt.

00:37:05: Ja, das stimmt.

00:37:07: Ja.

00:37:08: Magst du nochmal ganz kurz zusammenfassen, Marian, was würdest du sagen, was waren dann

00:37:12: so für dich die Unterschiede zur zweiten Folge Schwangerschaft?

00:37:16: Also ich würde sagen, zum einen war ich mehr im Vertrauen und wieder viel besser in Verbindung

00:37:27: mit meinem Baby.

00:37:29: Und ja, ich kann es auch an so Sachen festmachen, wie als ich dann in der ersten Folge Schwangerschaft

00:37:41: war zum Beispiel habe ich ja auch ganz lange mich ganz schwer damit getan, Sachen vorzubereiten

00:37:45: für dieses Kind.

00:37:46: Jetzt in der zweiten Folge Schwangerschaft habe ich ganz gerne, ganz viel muss ich mich

00:37:50: ein bisschen zurückhalten, weil ich dachte, wir haben ja noch so ein bisschen, noch ein

00:37:52: Junge, wir haben noch so viele Klamotten, du musst nicht so viel reinkaufen.

00:37:55: Ja, irgendwie hätte ich das auch, aber auch so mehr so, konnte ich das schon mehr annehmen,

00:38:01: dass da bald noch jemand bei uns ist.

00:38:03: Ja.

00:38:04: Ja.

00:38:05: War in der ersten Folge Schwangerschaft definitiv nicht so.

00:38:08: Ja.

00:38:09: Ja, so einerseits, wie du es vorhin schon sagt, ist die Tools, die du hattest, die stärkende

00:38:14: Erfahrung auch deines Folge Kindes, dass es eben schon auch mal gut ging, dass es gut

00:38:20: gehen kann.

00:38:21: Auf der einen Seite als Erstärkung und auch diese, ich nehme die zweite Schwangerschaft

00:38:26: danach nochmal anders war oder mehr im Vertrauen war, aber dennoch auch die Angst bleibt auch

00:38:32: hier oder gewisse Angstpoints, merke ich auch da noch, oder Triggerpunkte, die ich so gar

00:38:37: nicht ablegen kann, einfach weil die Geschichte auch so prägend ist, oder?

00:38:41: Ja.

00:38:42: Ja, auf jeden Fall.

00:38:44: Ja, und ich denke, es ist auch ... also ... was habe ich irgendwie gehabt?

00:38:50: Ich hatte so eine Danke, den Kopf geschlossen.

00:38:54: Wange Kopf zu Stillkopf hier, oder?

00:38:56: Du steht auch noch.

00:38:57: Ja, ja.

00:38:58: Und das alles um 10 Uhr nachts bei dir.

00:39:03: Wirklich?

00:39:04: Ja, gleich schon 11.

00:39:05: Was wollte ich jetzt?

00:39:06: Wirklich?

00:39:07: Das war doch ein guter Gedanke.

00:39:08: Wo ist denn der jetzt hin?

00:39:09: Nee, ach, genau.

00:39:10: Auch überhaupt über dieses Wissen, das kann ich jetzt auch über alle drei Schwangerschaften

00:39:17: noch mal sagen.

00:39:18: Ich hatte ja am Anfang auch schon gesagt, bei Anani hatte ich schon auch immer so ein

00:39:21: komisches Gefühl und konnte mich da nicht so richtig drauf ein, das war nicht so im

00:39:24: Vertrauen, aber ich konnte das ja auch gar nicht so richtig einordnen.

00:39:27: Also, mir war ja auch gar nicht klar, weil die erste Schwangerschaft ist das vielleicht

00:39:31: ja auch normal in der Schwangerschaft, dass das so ist, oder so.

00:39:35: Und dann in der zweiten Schwangerschaft mit Levi war es ja dann schon so, dass ich gemerkt

00:39:42: habe, okay, irgendwie so ganz normal ist das, glaube ich, nicht, dass man immer sich mit

00:39:46: so einer angezogenen Handbremse eigentlich ist, aber die Angst, die schlägt da schon

00:39:51: zu und lässt mich jetzt auch hier nicht so richtig ins Vertrauen kommen.

00:39:54: Und das war dann eben schon auch ein Unterschied dann zur dritten Vollenschwangerschaft, also

00:39:59: mit Leo, wo ich dann doch von Anfang an gemerkt habe, okay, dieses Vertrauen, das hat Wert

00:40:05: und das ist da und da kann man sich auch ein Stück weit drauf verlassen.

00:40:08: Und klar, das kommt natürlich, wie du schon sagst, durch die Erfahrung in der Schwangerschaft

00:40:11: davor mit Levi, aber auch ganz zum großen Teil durch deine Kurse.

00:40:20: Meine Arbeit mit dir, meine Arbeit war tatsächlich so doof an, aber deine Arbeit, so, unsere

00:40:26: Arbeit, die Grundarbeit, genau, das muss ich schon sagen.

00:40:33: Also sich dann damit doch auch auseinanderzusetzen und zu merken, irgendwie das geht auch anders.

00:40:37: Ja, überhaupt mal diesen Raum dafür zu öffnen, dass es anders geht, dass es nicht so sein

00:40:43: muss.

00:40:44: Weil das ist ja auch was, wir geben uns ja dann damit auch gerne mal zufrieden.

00:40:48: Das ist dann halt einfach so.

00:40:49: Ist dann halt nicht schön oder Hauptsache die Geburt, dann habt ihr bei der Geburt, habt

00:40:54: ihr als Kindesgesund und was es da noch alles für blöde Sprühe gibt.

00:40:58: Ja, genau.

00:40:59: Und das ist glaube ich häufig, weil man das sich nicht so vorstellen kann, was möglich

00:41:03: ist.

00:41:04: Ja, total.

00:41:08: Maren, bevor wir oder du zumindest gleich, ein schläfst, hast du noch etwas mit den

00:41:26: Hörerinnen und Hörern teilen möchtest?

00:41:30: Ich habe das tatsächlich jetzt schon, das was ich mir eigentlich jetzt überlegt hatte,

00:41:35: was ich sagen wollte, habe ich jetzt schon zwischendrin so einfließen lassen.

00:41:39: Nämlich, dass es, also in meiner Erfahrung wirklich nicht so ist, dass diese Angst und

00:41:45: diese Sorgen quasi mit der Geburt vorbei sind.

00:41:47: Und dass das wichtig ist, nicht nur die Folge Schwangerschaft als eine ganz besondere

00:41:53: Schwangerschaft anzusehen, sondern auch das Muttersein danach.

00:41:56: Ich kann das natürlich nicht vergleichen.

00:41:58: Ich habe kein Kind, also mein erstes Kind ist ja das Sternenkind.

00:42:02: Deswegen weiß ich nicht, wie das gewesen wäre.

00:42:05: Wer davor vielleicht ein gesundes Kind auf die Welt gekommen, ich kann nur sagen, ich

00:42:10: habe es schon angesprochen, diese Punkte mit den Urunversuchungen zum Beispiel, dass

00:42:14: die mich trotzdem noch sehr triggern, um dieses Wortmaß zu benutzen, dass es solche Situationen

00:42:22: gibt oder eben auch Situationen, wo ich im Gespräch mit anderen Müttern, die keine Verlust

00:42:27: Erfahrung gemacht haben, schon merke, wenn das Kind hinfällt, dann sagen wir, ja Kinder

00:42:31: fallen halt mal hin, Kinder tun sich halt mal weh, das ist halt mal so, das ist zum Beispiel

00:42:36: was, was ich gar nicht so sehen kann.

00:42:38: Wo ich von mir glaube, dass ich das vielleicht so gesehen hätte, hätte ich diese Verlust

00:42:43: Erfahrung nicht gemacht.

00:42:44: Ja.

00:42:45: Und das prägt nicht nur in einem Moment, sondern ja, du prägtest das Imprint mit.

00:42:52: Genau.

00:42:53: Ja, und das alles wollte ich eigentlich nur sagen und alle Frauen, die zuhören, ermutigen

00:42:59: sich damit auseinanderzusetzen, weil es wirklich nachhaltig ist.

00:43:02: Es geht gar nicht nur um diese 40 Wochen Vollgeschwangerschaft, sondern eben auch um die Zeit, die dann folgt.

00:43:07: Und ja, das ist Arbeit und es ist auch nicht immer angenehm, das ist mir, glaube ich, alle

00:43:13: uns von unseren Ängsten auseinanderzusetzen und glauben, was weiß ich, aber es hilft.

00:43:19: Ja, schön, schöne abschließende Worte, möchte ich gar nichts mehr hinzufügen.

00:43:27: Ja, also ich möchte natürlich auch nochmal auf dein Angebot dahinweisen, weil das hat

00:43:32: mir persönlich wirklich sehr viel gebracht und sehr viel geholfen.

00:43:35: Das kann ich nur, das kann ich uneingeschränkt so empfehlen.

00:43:38: Danke.

00:43:39: Für alle.

00:43:40: Aber was?

00:43:41: Ja, absolut.

00:43:42: Vielen Dank, liebe Maran, für dieses tolle, offene Informationen.

00:43:49: Einative Gespräche, was für mich auch wieder ganz spannend wirklich so, ja, einfach auch

00:43:56: immer wieder zu erfahren, es gibt nicht so dieses "so ist es" Vollgeschwangerschaft,

00:44:00: wenn das so und so ablief.

00:44:02: Das werde ich auch manchmal gefragt, ist es dann so, es gibt einfach, es ist individuell.

00:44:06: Es ist super individuell und das ist so schön, das mit dem Podcast auch abzubilden, diese

00:44:11: Individualität der Vollgeschwangerschaften.

00:44:14: Ja.

00:44:15: Vielen, vielen Dank, liebe Maran, und einen schönen Abend hier.

00:44:19: Danke, auch einen schönen Tag.

00:44:22: Wenn du selbst betroffene Regenburgmama bist oder eine Vollgeschwangerschaft planst und

00:44:28: den Wunsch hast, dich nachhaltig und ganzheitlich zu stärken, dann seh dich sehr gerne einmal

00:44:34: auf meiner Webseite um.

00:44:36: Hier findest du mittlerweile ein buntes Angebot an Masterclasses, an Workshops sowie zu meinen

00:44:43: beiden großen Intensivprogrammen.

00:44:46: Die Webseite findest du unter www.regenburgmamas.de.

00:44:54: Wenn dir der Podcast gefällt, freue ich mich sehr, wenn du mir eine positive Bewertung

00:44:59: darlässt oder ihn mit anderen Betroffenen, Angehörigen oder Fachpersonen teilst.

00:45:05: Bis zum nächsten Mal, deine Kerstin.

00:45:09: Copyright WDR 2021

00:45:11: Copyright WDR 2021

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