Folge 008 - Gespräch mit Sternenmama Nina über ihre Folgeschwangerschaft nach dem Tod ihres Sohnes kurz nach der Geburt
Shownotes
In den kommenden Folgen sprechen Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen und zu unterschiedlichen Punkten in der Schwangerschaft oder auch nach der Geburt ihre Babys verloren haben. Mein Anliegen ist es in dieser Serie der Erfahrungsberichte ein breites Bild von Verlusterfahrungen in der Schwangerschaft und der sich daraus ergebenden Folgeschwangerschaft aufzeigen.
In der heutigen Podcastfolge ist Nina zu Gast. Nina war in meinem ersten Healing Circle 2021, als sie ganz frisch mit ihrem Regenbogenbaby schwanger war. Einige Monate zuvor hat sie ihren Sohn Jonathan kurz nach der Geburt verloren. Bei ihm war während der Schwangerschaft festgestellt worden, dass seine Nieren nicht richtig ausgebildet waren. Zu keinem Zeitpunkt jedoch wurde Nina und ihrem Mann vermittelt, dass ihr Sohn möglicherweise verstreben könnte. So war Jonathans Tod für die beiden völlig unerwartet.
Nach Jonathans Tod war für Nina rasch der Wunsch nach einem Folgekind da und sie wurde nach 5 Monaten schwanger mit ihrem Regenbogenbaby. Im Interview sagt sie, dass es für sie genau der richtige Weg war, trotz vorangegangener Bauchgeburt und der noch starken Trauer um Jonathan.
Trotz des starken Kinderwunsches und der Freude über den positiven Test, kamen sehr schnell Ängsten mit hinzu, da Nina Blutungen bekam. Mit diesen Blutungen wurde Nina bewusst, was für eine Belastung mit einer Folgeschwangerschaft einhergehen kann und dass sie sich aktiv Unterstützung für diese Zeit suchen muss.
Was Nina geholfen hat um wieder in ihr Vertrauen zu finden und wie ihre Regenbogenschwangerschaft nach dem späten und plötzlichen Tod von Jonathan war, erzählt dir in diesem Podcast.
Nina hat ihr Weg in die Mutterschaft mit Jonathan sie zu einer wundervollen Berufung geführt. Sie ist heute Doula und Geburtsfotografin. Als Doula begleitet sie auch Familien ehrenamtlich, die wie sie eine gesundheitlich einschränkende Diagnose in der Schwangerschaft erhalten. Ihr Anliegen ist es dem Familien die emotionale Unterstützung zu geben, sie sie damals nicht bekommen haben.
Falls du eine ähnliche Geschichte wie Nina hast, hoffe ich, dass du daraus Mut und Kraft für deinen weiteren Weg schöpfen kannst. Fall du sie in ihrer Doulatätigkeit kontaktieren möchtest, findest du unten ihre Kontaktdaten.
Ich wünsche die viele Erkenntnisse beim Hören dieser Folge.
Mut ist Angst plus ein Schritt!
Die Inhalte des Coachings, über das Nina im Podcast spricht, gibt es im Healing Circle Online Kurs für dich als Sternenmama in der Regenbogenschwangerschaft.
https://myablefy.com/s/regenbogenmamas/regenbogenmamas-healing-circle-onlinekurs
Relevante Links:
Kontakt Nina: www.nina-kreutzer.de hello@nina-kreutzer.de
Mein Webseite: www.regenbogenmamas.de
Mein Instagram: Regenbogenmamas
Mein Coaching zur Vorbereitung für die Folgeschwangerschaft: https://myablefy.com/s/regenbogenmamas/rm2be
Weitere Infos zu den Angeboten findest du hier in der Übersicht: https://myablefy.com/s/regenbogenmamas
Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen zum Regenbogenmamas Podcast, dem Podcast für die Folgeschwangerschaft nach
00:00:07: einem Sternenkind. So schön, dass du hier bist. Mein Name ist Kerstin Ziegler, ich bin selbst
00:00:15: betroffene Sternen und Regenbogenmama, Sozialpädagogin und Coach für die Folgeschwangerschaft. In
00:00:22: diesem Podcast teile ich meine persönlichen und beruflichen Erfahrungen der letzten Jahre mit dir
00:00:26: und wir Kunden, was die Folgeschwangerschaft so besonders macht. Mut ist Angst plus Einschritt.
00:00:33: Ich würde sagen, los geht's. In der heutigen Folge ist die Nina zu Gast. Die Nina ist für mich
00:00:46: auch eine ganz besondere Frau, weil tatsächlich die Nina eine der ersten beiden Frauen war,
00:00:53: die mit mir 2021 im Januar den ersten Healing Circle Durchlauf durchgemacht hat. Und seither sind
00:01:03: wir immer mal miteinander noch verbunden oder es kommen immer wieder so Punkte auf, wo unsere
00:01:07: Leben sich weiterhin kreuzen und ich freue mich heute sehr, dass sie da ist zum neuen Podcast
00:01:13: von mir und hier ihre Geschichte mit euch teilen wird, nämlich ihre Geschichte mit ihrem Sohn
00:01:20: Jonathan, auch ihre Geschichte ihrer besonderen Folgeschwangerschaft und irgendwie auch so
00:01:26: alles, was sie da dann auch aus dieser Erfahrung heraus an diesen Punkt gebracht hat, an dem sie
00:01:33: hier heute steht. Und da würde ich jetzt das Wort gerne direkt an dich abgeben, Nina. Und erst mal
00:01:40: herzlich willkommen, so schön, dass du da bist und du darfst dich hier gerne einmal vorstellen.
00:01:46: Ja, vielen Dank erst mal, liebe Kerstin, dass du mich eingeladen hast zu deinem Podcast. Ich
00:01:52: habe mir natürlich schon die ersten zwei Folgen reingezogen. Und auch wenn es mich aktuell
00:01:59: gar nicht betrifft, verfolge ich das Thema von dir natürlich immer. Das ist einfach so ein Teil
00:02:04: von mir und ja, ein paar Worte zu mir. Ich bin jetzt frisch 29 geworden, wohne in Oberfranken,
00:02:12: kleinen Örtchen, Wasserknoten und der liegt direkt hinter hohen Knoten.
00:02:22: Und ja, ich lebe hier in unserem kleinen Häuschen mit Mann und Tochter und arbeite auch seit der
00:02:35: kurz nach der Geburt meiner Tochter als Tula. Bin durch meinen Sternsohn Jonathan und dann
00:02:45: durch meine Regenbogen Tochter diesen Weg eingeschlagen und ja, bin jetzt hier und bin
00:02:52: glücklich mit dem, was ich tue und bin auch sehr glücklich, dass ich damals zu dir gefunden habe,
00:02:56: liebe Kerstin. Sehr schön, sehr schön. Nina, du hast gerade gesagt, du hast gerade erwähnt,
00:03:04: du bist Tula und in deinem Tula-Angebot hast du ja auch nochmal ein ganz spezielles Angebot
00:03:09: für Sternenkindeltern. Was dich oder dieses Angebot bzw. dass du es anbietest, hängt auch
00:03:17: mit Jonathan zusammen. Magst du einmal über Beides sprechen? Also zuerst einmal, was das für eine
00:03:23: Art von Angebot, von für eine Zusatzleistung ist, die du sozusagen hast als Tula und dann gerne
00:03:31: einfach auch, dass wir weitergehen und du von Jonathan erzählst von deinem Sohn. Ja, na klar.
00:03:37: Also als Tula biete ich ganz regular Begleitungen von Schwangerinnen an während der Schwangerschaft,
00:03:43: Begleitung bei der Geburt und dann auch im Wochenbett. Und was ich für mich ganz wichtig finde, ist,
00:03:51: dass ich zukünftigen Sterneneltern die Möglichkeit gebe, eine ehrenamtliche
00:03:57: Begleitung anzubieten. Oftmals sind Sternenkindeltern ja dann schon während der Schwangerschaft
00:04:04: konfrontiert mit der Diagnose, dass das Kind kosturabend ist oder verstärbend wird nach der
00:04:11: Geburt. Und ich bin da felsenfest der Überzeugung, dass ich da eine weitere mentale Begleitung,
00:04:19: eine weitere Schulter, die einfach da ist zum Anlehnen, einfach mehr als wertvoll ist. Und
00:04:25: deswegen, das war auch der ausschlaggebende Punkt, dass ich nach unserer eigenen Erfahrung mit Jonathan
00:04:33: mir eine Tula geholt habe in meiner Degenbogen-Schwangerschaft und was für mich dann auch die
00:04:38: Inspiration war zu sagen, das möchte ich auch machen. Das war so wertvoll. Und dann ist es das geworden.
00:04:46: Ja, absolut, absolut wertvoll, total. Und würdest du sagen, das war auch etwas, was du in der Schwangerschaft
00:04:55: mit Jonathan schon gemerkt hast, was dir fehlt, diese Schulter? Genau, Jonathan war so eine typische
00:05:04: Corona-Schwangerschaft. Ich bin schwanger geworden und Corona brach aus und es war ja alles furchtbar.
00:05:10: Es war ja Isolation hoch zehn und wir wussten ja relativ bald in der Schwangerschaft, dass er
00:05:16: krank ist. Aber wir wussten nicht, dass er sterben wird. Und wir waren völlig auf uns allein
00:05:23: eingestellt, wenn man und ich noch mal mehr in diese Corona-Zeit, in diese isolierten Zeit.
00:05:31: Man hätte ja nicht mal Freunde irgendwie, die einen Großteil versuchen konnten, weil man
00:05:35: während der Schwangerschaft natürlich angestattet. Und ja, also wir wollten ja auch nicht von
00:05:42: medizinischem Personal in irgendeiner Form begleitet. Also es hieß, während der Schwangerschaft ja immer,
00:05:48: wir können das und das machen und das und das können nach der Geburt passieren, damit er eben
00:05:54: leben kann. Und wir waren ja darauf eingestellt, dadurch, dass seine Nieren nicht richtig ausgebildet
00:05:58: waren, dass er womöglich an so eine Bauchfälle die er lösen muss. Und das war alles fein. Und ich
00:06:04: erinnere mich, dass ich glaube in der 28. Schwangerschaftswoche da hatte ein Professor aus Erlangen
00:06:10: ein einziges Mal uns angeboten, zum Sinne, also wenn sie wollen, können sie auch psychologische
00:06:20: Hilfe mal in Anspruch nehmen, um sich auf alle Eventualitäten einzustellen. Und das war der
00:06:25: einzige Satz in der gesamten Schwangerschaft, in der mir Hilfe angeboten wurde. Und meine Mann
00:06:31: gar nicht, weil er durfte während Corona ja nicht mal mit ihr die Untersuchungen. Was für mich
00:06:36: natürlich doppelt schlimm war. Was wusstet ihr dann vielleicht noch zur Erläuterung Nina,
00:06:43: was Jonathan hat? Also wie, was haben die Ärzte euch gesagt? Was habt ihr gesehen auf dem Ultraschall?
00:06:49: In der 16. Woche wurde festgestellt, dass er eine Megazustess hatte. Das ist der Begriff für eine
00:07:00: sehr große Blase. Und das rührte daher, dass der Urin nicht normal abfließen konnte. Da hat sich
00:07:07: eine Uretralklappe im Penis einfach nicht geöffnet. Der Urin hat sich zurückgestaut,
00:07:14: bis zu den Nieren. Die haben dadurch Schaden genommen. Und wir wurden auch vorgeburtlich
00:07:19: operiert in Mannheim. Und da wurde ein Schand gelegt in seinen Bauch, damit das Fruchtwas
00:07:26: abfließen kann, wieder in die Fruchthöhle, um quasi diesen Kreislauf Fruchtwasserschlucken und
00:07:32: Ausscheiden über den Nieren zu erhalten. Und das hat auch gut funktioniert, bis zu 28.
00:07:37: Schwangerschaftswoche. Und dann wurde festgestellt, dass kein Fruchtwasser mehr verhanden ist.
00:07:42: Und dadurch hat man den Rückschluss gezogen. Die Nieren müssen wohl vollständig defekt sein,
00:07:49: sonst würde ja Fruchtwasser produziert werden. Problematisch an der Geschichte war eigentlich,
00:07:55: dass in der 28. Schwangerschaftswoche die Lunge noch nicht vollständig ausgereift sind.
00:07:59: Und die brauchen aber halt Fruchtwasser. Und dann war das so ein tolles Kreis.
00:08:06: Das war so ein tolles Kreis. Genau. Also man ging nicht davon aus, dass das
00:08:12: sterben wird. Sie haben gesagt, wir müssen ihn sofort nach der Geburt mitnehmen auf
00:08:18: die Kinderstationen wegen der Nieren. Wir müssen ihn womöglich gleich operieren.
00:08:21: Wir müssen ihn vielleicht erstmal beatmen. Vielleicht sind die Lungen noch ein bisschen
00:08:25: schwach. Aber kein Arzt hat uns einfach eine ehrliche Diagnose gegeben. Und jetzt
00:08:31: Rückblickend bin ich mir sehr sicher, dass die Ärzte den genaues Bild von der Situation hatten
00:08:37: und uns nicht wirklich mitgenommen haben. Okay. Ja, und ja, dann kam er auf die Welt,
00:08:46: per Kaiserstück, die für mich damals sehr traumatisch war. Und ich habe ihn zwei Sekunden
00:08:54: gesehen, als er noch gelebt hat. Und dann war er weg bei den Kinderärzten. Und die haben
00:09:02: ihn dann versucht zu beatmen. In der Zeit wurde ich aus dem OP-Saal wieder in den Kreißsaal
00:09:06: geschoben und nach 57 Minuten hat dann sein Herz aufgehört zu schlagen. Und die Ärzte
00:09:18: haben nicht mehr weiter versucht, ihnen zu renimieren. Und das war natürlich ein Schock,
00:09:23: weil ich konnte mein Sohn kein einziges Mal Leben im Arm halten.
00:09:26: Ja. Und du, wenn du vielleicht damals so ein Gefühl hattest, sagen die uns jetzt alles,
00:09:34: aber letztendlich, man verlässt sich ja dann auch drauf, wenn das nicht angesprochen wird
00:09:39: und nicht im Raum steht, dass das es zum Tod führt, dann geht man ja auch nicht davon
00:09:47: aus, dass das so etwas eintrifft. Und das ist natürlich dann nochmal ein doppelter
00:09:52: Schock, wenn dein Kind geboren wird. Und du eigentlich dann eh auch, weil dadurch, dass
00:09:56: es ein Bauchgeburt ist, dann noch im OP bist und dann wenige Minuten, Stunden später eigentlich
00:10:01: auf first day mein Kindes verstorben. Ja, genau das. Ja. Ja, es war generell schwierig
00:10:11: während Corona. Also wir waren ja dann auch weit weg von zu Hause, zu Geburt. Und dann
00:10:18: vor Ort schon in einer Ferienwohnung und haben eigentlich nur darauf gewartet, dass halt dann
00:10:23: der Kaiserschnitt passieren wird. Es war ja quasi ein angekündigter durch den Schand, den er hatte
00:10:30: und so. Und jetzt Rückblickend war das für mich die schlimmste Zeit, so allein zu sein.
00:10:36: Keine Hilfe zu haben. Da hätte, hätte, hätte genau diese, diese Person die Lücke gefüllt.
00:10:41: Genau. Wenn der mit euch dann da ist, mit euch diesen Weg geht. Ja, einfach.
00:10:46: Diese Gedanken aus dem Kopf, die man ja dann so, die dann ja wahrscheinlich auch nur im
00:10:50: Kranken sind, die man dann rauslassen kann, den man gemeinsam Raum gibt. Genau. Ja. Das wäre schön
00:10:59: gewesen. Und das war auch der Anspruch dann bei der Vollgeschwangerschaft einfach. Und da gab es
00:11:07: auch gar keine Diskussion. Ich habe gesagt, ich, ja, ich bin auf dieses. Ich bin auf dieses.
00:11:11: Kompromiss wusste, ja, geholt, was du gebraucht hast. Ja. Ja. Also mein Mann stand ja ja auch total
00:11:18: hinter mir und hinter uns auch. Also wir wussten beide, nochmal schaffen wir das nicht alleine.
00:11:24: Das halten wir nicht aus. Das hält unsere Beziehung nicht aus. Wir brauchen noch jemanden
00:11:31: beziehungsweise wir brauchen mehrere Leute. Ich hatte ja nicht nur eine Dule. Ich hatte ja
00:11:34: ein gutes help assisten. Und ich hatte dich ja von Anfang an und ich hatte dich bis zum Schluss.
00:11:41: Ja, das stimmt. Durch den Workshop auch schon. Nahrwischst du ja reingekommen? Ja. Also das war
00:11:50: eigentlich so ein Game Changer. Tatsächlich. Die ersten Wochen der Schwangerschaft war noch so.
00:11:57: Der Vollgeschwangerschaft, die waren so, ich weiß nicht wie im Tillerium ist man da, ne. Also
00:12:03: da freut man sich oder nicht. Und dann hatte ich ja noch diese frühe Blutung, wo ich dachte,
00:12:08: jetzt ist alles zu spät. Ja, ich finde, in der Schwangerschaft hat man das noch so,
00:12:13: dass das so unkonkret ist. Das ist aber auch so das erste Trimester und in der Vollgeschwangerschaft
00:12:17: dann nochmal mehr. Da ist so dieses auch, okay ich wollte, da sprechen wir auch noch darüber,
00:12:23: Nina. Ich hatte zwar meinen Kinderwund, aber okay, jetzt bin ich wieder schwanger. Und so richtig
00:12:28: komme ich noch gar nicht hinterher, ne. Dass es jetzt wirklich wieder so ist. Und jetzt auch das
00:12:34: alles nochmal, ja in dem Sinne, das heißt nochmal von vorne los geht, aber dann zieht man mal noch
00:12:39: mal was, was wartet denn da jetzt auf mich und auch so dieses Gefühl, hey jetzt habe ich wieder was
00:12:45: zu verlieren. Ja, genau das. Wenn es jetzt wieder schlecht ausgeht. Ja, genau. Konntest du noch die
00:12:55: Frage hätte ich noch zur Schwangerschaft mit Jonathan, hattest du den Raum das irgendwann mal
00:12:59: zurückzumelden und auch vielleicht nochmal nachzufragen, diese Entscheidungen, warum diese
00:13:03: Begleitung so war, wie sie war oder einfach auch zu sagen, das hätten wir uns gewünscht oder
00:13:08: hast dafür dich selbst auch eine Antwort gefunden, wo es dann auch fein war damit? In Bezug auf die
00:13:15: Ärzte, dass ich da nochmal nachgefragt hatte. Genau, einfach die Begleitung auch in der Gesamtzeit,
00:13:20: ja, diese auch fehlende emotionale Begleitung oder diese offene Aussprache von der Belastung,
00:13:27: die das ja für euch als Eltern auch dargestellt hat. Ich habe nach Junterthans Tod mit einer
00:13:36: Trauerbegleiterin gearbeitet und habe mit ihr viel darüber gesprochen, was mir gefehlt hat.
00:13:44: Und das war sehr viel Gesprächstherapie, durch die ich die Situation integrieren konnte, dass ich
00:13:53: das erstmal so annehmen konnte, was da passiert ist, weil es viel zu schnell passiert ist. Alles.
00:13:58: Im Rückblick war die komplette Schwangerschaft mit Jonathan, diese wöchentlichen Kontrollen,
00:14:03: diese fehlende Begleitung, die gingen so schnell um, dass ich in den Momenten gar nicht realisieren
00:14:09: konnte, was da war. Und da hat mir die Trauerbegleitung viel geholfen, das anzunehmen, zu integrieren und
00:14:17: mir klar zu werden, dass ich die ganze Zeit dieses Gefühl hatte, allein zu sein und dass es auch
00:14:24: richtig war. Weil ich dachte, die ganze Zeit will ich mir das ein oder wieso fühle ich mich so schlecht,
00:14:30: bis ich dann verstanden habe, es war auch schlecht. Es war keine Begleitung da. Genau. Also wenn das
00:14:39: das ist, was du meintest, ich habe noch, also auf meiner To-do steht tatsächlich noch, dass ich
00:14:44: zwei Briefe schreiben möchte an die beiden Kliniken, in denen wir waren in Erlangen und Mannheim. Und
00:14:52: weil ich auch gerne noch den Geburtsbericht hatte, irgendwie ist da noch eine sehr große
00:14:56: Hemschwelle, den anzufordern, auch nach drei Jahren noch. Die Aushemmung demgegenüber, was drinsteht?
00:15:05: Ja, schon. Also ich habe ja den Verkürstenbericht, den Entlassungsbrief, den habe ich ja daheim
00:15:13: und den kenne ich auch, den habe ich mir mal durchgelesen. Aber ich hätte gerne einen ausführlichen
00:15:20: Geburtsbericht. Aber ich weiß noch nicht, ob ich dafür bereit bin, dass ich wissen will,
00:15:25: wie das ablief. Weil es ändert jetzt aktuell ja nichts an der Tatsache, dass er flussendlich
00:15:31: gestorben ist. Ja, die Frage bei auch Geburtsberichten zu lesen ist auch immer, was wünsche ich mir
00:15:39: davon oder was er hoffe ich mir davon oder was ist mein Bedürfnis, indem ich das tue.
00:15:44: Ja. Um dann darauf die Antwort zu bekommen, passt das jetzt für mich oder kriege ich
00:15:48: das überhaupt daraus? Oder ist es vielleicht etwas, was mir dieser Bericht auch gar nicht
00:15:52: geben kann? Weil das kann sicherlich eine Chance sein, aber auch nochmal ein gewisses
00:15:57: Risiko bergen, weil was ja einfach auch Geburtsberichten ist, ist es ja nicht deine Wahrheit. Das hat ja
00:16:04: jemand von außen geschrieben. Das kann schon auch nochmal ein Träger sein, wenn man das
00:16:09: dann so liest. Ja, genau. Das ist das Gleiche, wie das ja dann in diesen Mutterpässen steht
00:16:18: Wähenschwäche oder sekundäre Wähenschwäche, weil meine zweite Geburt leider wieder eine
00:16:23: Bauchgeburt war und ich mir dann manchmal denke, ich hatte keine Wähenschwäche. Wieso
00:16:29: schreibt ihr das da rein? Ja, und das ist das mit der Falschbarheit oder mit der Fremdenwahrheit.
00:16:34: Ja. Von der dritten Person, die müssten das ja irgendwie rechtfertigen und natürlich
00:16:38: steht da wahrscheinlich Sachen drin, die mir nicht reinpassen in meinen Kram oder in
00:16:42: meine Weltanschauung oder in meine Vorstellung, wie Jonathan schlussendlich verstorben ist.
00:16:46: Ja. Deswegen, das brennt mir jetzt auch nicht unter den Nägeln, aber tatsächlich würde
00:16:52: ich gerne den beiden Professoren nicht sagen, wie sie zu arbeiten haben, aber vielleicht
00:16:59: einen Dahtschlag geben, wie sie mit Eltern umgehen sollen. Ja. Wenn es absehbar ist,
00:17:04: dass Kinder sterben werden, weil ich finde, man muss das den Eltern mitteilen und zwar
00:17:08: direkter mitteilen und es ist zwar schlimm, aber noch schlimmer ist es, die Eltern im
00:17:13: Glauben zu lassen, man hätte wirklich die Chancen, obwohl die Chance gegen Null geht.
00:17:18: Ja, absolut. Super, super wertvoll, wenn du das, wenn du das rückmeiden kannst und
00:17:25: ich kann es auch gut verstehen, dass es noch auf der To-do steht, weil dafür muss man
00:17:29: auch erstmal die Kapazitäten haben. Ja, absolut. Sich dahin zu setzen und das aus
00:17:34: zu formulieren, die richtigen Worte zu finden. Ja. Nina, wie war das denn mit eurem Gedanken
00:17:46: an ein Folgekind nach Jonathans Geburt? Das war ja, hast gerade gesagt, alles auch total
00:17:51: schnell und kannst irgendwie emotional gar nicht so hinterher. War dann der Wunsch auch
00:17:57: erst mal gar nicht da oder ich kenn es von mir persönlich so und auch von vielen anderen
00:18:02: Sternenkindeltern, dass es abgesehen, also unabhängig davon, wie schnell und rasant
00:18:08: das alles auch ist, dass dennoch der kunde Wunsch eben sehr, sehr schnell da ist. Wie
00:18:12: war das denn bei euch? Also da erinnere ich mich tatsächlich noch sehr, sehr genau dran.
00:18:18: Wir waren noch in Mannheim, noch im Kreis Saal und die Ärzte kamen rein und haben gesagt,
00:18:28: ihr Sohn ist leider verstorben. Jonathan hat es nicht geschafft und dann durften wir ihn
00:18:35: halten und er war bei uns und die Hebamme hat ihn erst mal angezogen und ich habe ihn
00:18:41: erst mal angeschaut und war eigentlich begeistert von ihm, wie hübsch er war und mein Mann war
00:18:49: sehr zerdissen. Ich habe ihn alles erst mal glaube ich so richtig schluchzt in Sillen
00:18:54: und das war der Moment an dem ich ihn, ich habe ihn angeschaut und habe gesagt verspricht
00:19:01: mir bitte, dass Jonathan großer Bruder wird. Er lag tot in meinen Armen und ich habe mein
00:19:11: Mann da das Versprechen abgenommen, dass er großer Bruder werden wird und er hat mich
00:19:18: angeschaut und hat gesagt ja, also mein Mann hat mich angeschaut und sagt ja natürlich
00:19:23: wird er großer Bruder. Er wird ganz oft großer Bruder. Also jetzt sind wir bei einem voll
00:19:29: gekindert und sind erst mal gut feind damit, aber damals waren wir uns beide einig in
00:19:33: dem Moment als Wien und unseren Armen hielten, wir brauchen ein Kind und das steht außer
00:19:42: Frage und die ersten Tage, die ersten Wochen nach seinem Tod, nach der Beerdigung, die
00:19:51: waren eigentlich sehr, sehr, sehr schlimm auszuhalten, weil man fühlt sich ja total
00:19:57: hormonell als Mama und ich hatte ja diese Tabletten bekommen zum abstellen und es hat
00:20:05: mich total wahnsinnig gemacht. Jetzt im Nachhinein habe ich auch so viel Wissen darüber, dass
00:20:09: sie auch so stark auf die Psyche schlagen. Ich hätte sie nicht nehmen wollen, ich wurde
00:20:13: auch nicht aufgeklärt. Man wird nicht aufgeklärt häufig. Und ich hatte so das Bedürfnis Mutter
00:20:20: zu sein und habe mich immer gefragt, hätte ich stillen können? Das war eines der bewegendsten
00:20:27: Fragen und man ist so unertrauer um sein gradverstorbenes Kind und man wünscht sich so sehr gleichzeitig
00:20:38: ein neues, lebendes Kind, ein gesundes Kind. Das hat mir damals so weh getan, weil ich mich
00:20:45: ihm gegenüber schlecht gefühlt habe und gleichzeitig wollte ich das alles vergessen und mich
00:20:52: einfach wieder freuen können und mir erlauben können zu sagen, ja gut, dann bekomme ich
00:20:56: ein Kind und dann war es ja auch so schwierig, weil ich ja einen Kaiserstund hatte und alle
00:21:02: haben gesagt, oh, da musste er erst mal warten, dann musste er erst mal ein Jahr warten und
00:21:05: ich dachte mir so, innerlich, ich kann doch kein Jahr warten, ich kann doch kein zwölf
00:21:11: Monate jetzt nichts tun. Ich bin doch Mama und das war sehr schwer für mich. Da muss
00:21:19: ich immer wieder meine Hebammen denken, die damals gesagt hat, eine Narbe ist nach ungefähr
00:21:25: zwölf Wochen verhalten und wenn dein Körper bereit ist, dann wirst du es schon merken.
00:21:33: Und deswegen waren wir auch sehr, sehr schnell wieder schwanger tatsächlich und das war
00:21:40: zwar hart, aber ich glaube, es hat mich gerettet.
00:21:43: Das führt euch der richtige Zeitpunkt, wenn man das so sagen kann.
00:21:48: Für uns individuell wirklich, also ich hätte es nicht mehr länger ausgehalten, ich glaube,
00:21:52: mein Mann wäre der andere Meinung gewesen. Ich nehme das natürlich auch so, damit man
00:21:57: nach den Männern gar nicht vergessen. Aber für mich war es der Weg.
00:22:06: Wann war das nach Jonathan's Geburt, damit die Hörer das einraten können?
00:22:12: Jonathan ist kein Relativ sein.
00:22:15: Muss ich kurz überlegen, der ist am 30. Juni geboren und im November war ich wieder schwanger,
00:22:20: also vier Monate nach seiner Geburt.
00:22:24: Genau.
00:22:25: Ja, du hast das ganz, kannst du nachfühlen, was du gerade geschildert hast. Also mir persönlich
00:22:33: hat das auch, als Simon dann sagte, ja, jetzt als Recht oder wieso sollten wir jetzt aufhören
00:22:38: mit diesem Kinderwunsch, das war für mich so eine absolute, so ein Silberstreifen am
00:22:44: Horizont.
00:22:45: Und irgendwas, was in all diesem albtrahmen, in diesem lebendigen Albtrahmen, in dem man
00:22:51: sich befindet, irgendwie so ein Ausweg bildet. Weil es genau dieses, man betrauert sein verstorbenes
00:22:59: Kind und hat diesen unwendigen Wunsch, Mama, dieses Mama sein Leben zu dürfen.
00:23:05: Einfach so sein Kind in den Armen zu halten oder ein Kind, weil dieses Mama sein Leben
00:23:11: zu dürfen, bezieht sich gar nicht unbedingt nur auf das verstorbene Kind. Und diese, diese
00:23:16: entgegengesetzten Gefühle oder diese Gefühlswall, den zu halten, ist unglaublich schwer und
00:23:23: natürlich noch mal mehr, wenn man dann von außen gesagt bekommt. Ich bin noch nicht so
00:23:27: weit oder eben du darfst noch nicht, weil eben die Narbe am Bauch oder so noch abheilen
00:23:31: muss.
00:23:32: Ja, ja, das ist es.
00:23:35: Genau.
00:23:37: Möchtest du einmal erzählen, was von schon angedeutet, wieso dein Ankommen in der Vollgeschwangerschaft
00:23:49: war? Du hast jetzt gerade gesagt, es war so deine, das war genau richtig für dich.
00:23:53: Das bedeutet aber auch nicht immer, wenn es richtig für einen ist, dass es dann gleich
00:23:57: einfach und gut sich anfühlt. Also lass uns mal, lass uns mal starten, wie ging es dir
00:24:02: dann, als du tatsächlich den positiven Test in deinen Händen hattest?
00:24:06: Da ging es mir erstmal super. Also man bildet sicher alles Mögliche ein, nach so einem Verlust.
00:24:16: Ich dachte ja, ich kann nie wieder schwanger werden. Ich dachte, jetzt habe ich irgendwie
00:24:20: so eine sekundäre Sterilität nach einem Kaiser stehen oder sonstiges.
00:24:24: Hab ich aber auch gedacht, die Gemäne oder was denn?
00:24:28: Ja, also man hatte ja wirklich krasse Existenzängste und wir hatten einfach unwahrscheinliches
00:24:38: Glück, dass wir bei beiden Schwangerschaften beim ersten Versuch schwanger geworden sind.
00:24:45: Und so war das dann auch bei unserer Tochter und ich habe sehr früh gewusst, dass ich schwanger
00:24:51: war, ich habe das gespürt und der Test war dann noch ganz, ganz, ganz leicht positiv und
00:24:57: ich war einfach super happy und ich musste es meinem Mann erzählen und er konnte das
00:25:00: gar nicht begreifen so. Und die ersten Wochen waren für mich gut. Die ersten zwei, drei,
00:25:09: vier Wochen, die waren gut. Da hatte ich eigentlich gar keine Angst. Ich habe gesagt, das wird
00:25:14: super. Diesmal wird alles gut und ich habe gesagt, wir hatten jetzt schon das Pech auf
00:25:20: unserer Seite. Jetzt kann es ja bloß toll werden. Und dann war ich in der acht, neun,
00:25:25: Woche und plötzlich hatte ich Blutungen. Und dieses ganze instabilie Kartenhaus, was ich
00:25:33: mir aufgebaut habe an toxischer Positivität, so im Sinne von das muss jetzt gut werden.
00:25:38: Das ist jetzt gut. War weg, zamm gefallen. Mir hat es einfach den Boden oder den Füßen
00:25:45: weggerissen und auf einen Schlag.
00:25:49: kamen alle Ängste hoch. Und wir waren im Krankenhaus und ich habe absolut nur noch gebetet. Ich bin gar
00:25:58: kein religiöser Mensch und ich saß mit dieser Toilette und dachte mir so bitte, bitte, bitte,
00:26:02: bitte lass es einfach irgendwas sein, aber nicht das Begebi. Und es wurde nachgeschaut und ich
00:26:09: habe mir dann natürlich auch die Bestätigung von außen geholt, vom medizinischen Außen, weil ich
00:26:14: nichts anderes kannte zu dem Zeitpunkt auch. Und ich habe mir dann per Ultraschall bestätigen lassen,
00:26:20: dass das Herz noch schlägt. Das hat mich sehr beruhigt und dann hat man mir auch gesagt, das
00:26:26: könnte jetzt noch eine irgendeine, keine Ahnung, Gefäßbelutung sein, sonst war es nicht so schlimm
00:26:33: ist, das sieht gut aus, das Kind ist an einer richtigen Stelle und es sieht schon alles gut aus.
00:26:38: Aber man kann mir natürlich nichts versprechen. Ich bin ja auch noch in der frühen Schwangerschaftswoche,
00:26:43: das waren die Worte damals. Und von da an war ich wie gelähmt. Ich habe dann dieses Progosteron
00:26:51: bekommen, um irgendwie handlungsfähig zu sein, aber ich weiß nicht, ob es was geholfen hat.
00:26:59: Ich weiß nur, dass ich daraufhin einen Pilz bekommen habe, der mit Antibiotikum behandelt
00:27:05: werden musste und ich dachte mir im Nachhinein, im Nachhinein natürlich, ich hätte mir das
00:27:09: alles sparen können. Wahrscheinlich war die Blutung halt nur eine kurze Blutung und mit dem jetzigen
00:27:15: Missinstand weiß ich auch, dass das Progosteron nichts gegen eine Blutung hätte unternehmen können.
00:27:19: Ich hatte nämlich keine Progosteronmangel.
00:27:22: Wenn ich diese Hand habe, dieses Gefühl, dass das höre ich auch, wenn ich weiß, was es ist,
00:27:27: dann kann ich eine Platte nehmen, natürlich der Easy Way und dann eine Platte dagegen.
00:27:32: Ja, das ist der absolute Placeboeffekt. Und ja, ich war dann, das war eine Woche vor Weihnachten.
00:27:42: Und die Blutung war auch sehr schnell wieder vorbei. Das war tatsächlich eine kleine Geschichte.
00:27:47: Es war schlussendlich nichts Dramatisches. Aber die Wirkung dieser kleinen Geschichte,
00:27:52: die hat halt wirklich lange große Wellen geschlagen. Und ich dachte jeden Abend,
00:27:58: sobald es nun ein bisschen geziebt hat, oh Gott, ich verliere mein Kind. Und ich weiß noch,
00:28:06: dass ich damals irgendwie auf Instagram da so ein paar Sternenmamas gefunden habe und denen
00:28:13: gefolgt bin. Und irgendwie bin ich da auf deinen Profi gestoßen. Das war dann auch in den Anfangs.
00:28:21: Ja, ja. Bei ersten paar Beiträge, absolut. Und ich weiß noch, dass du damals dieses
00:28:29: war noch ein kostenloses Angebot an Weihnachten. Das war so ein kleiner,
00:28:33: drei-Tage-Wolkschub oder vier Tage oder so. Und da habe ich es sogar noch gehadert mit mir,
00:28:39: weil ich mir dachte, oh, kann das was bringen? Und dann dachte ich mir so,
00:28:43: ey, es ist ja kostenlos. Ich mache das jetzt einfach.
00:28:45: Ja, man ist ja immer so geizig, gell? Man denkt ja nie an sich.
00:28:52: Ja, man denkt, glaube ich, schon eher, ich würde gar nicht sagen, man denkt nicht an
00:28:57: sich. Ich glaube, man denkt nicht, was es für eine Wirkung haben kann. Ich glaube,
00:29:01: das ist häufig das Problem. Weil wir wissen nicht, was da liegt, wie sich was verändern kann.
00:29:07: Und dann denken wir, wie soll ich da jetzt um ihr noch Geld dafür zahlen?
00:29:10: Ja, und ich dachte ja auch, das ist ja das. Und nicht krank. Ich dachte ja auch wirklich,
00:29:18: wenn ich mich mit diesem Workshop befasse oder mit dem Thema Sternenkind befasse,
00:29:23: dass das dann ein negatives Outcome haben kann auf meine jetzige Schwangerschaft.
00:29:28: Ja, ja. Also ich dachte wirklich so abergläubischmäßig, wenn ich da jetzt,
00:29:34: also, nee, man darf ja solche Sachen nicht im Mund nehmen. Das tief man dann an so.
00:29:40: Ja, genau. Und das war ein ganz großer Glaubenssatz bei mir. Und dann habe ich das trotzdem gemacht,
00:29:49: weil irgendwie hat es mich gerufen und ich hatte halt schon wieder das Gefühl,
00:29:53: allein zu sein, weil es war mal wieder Winter, es war wieder Weihnachten, es war immer noch Corona.
00:29:57: Und es war kurz vor Weihnachten, wo es hieß, die Leute dürfen sich nicht mehr treffen. Und ich
00:30:04: habe das gleiche Gefühl verspürt wie damals bei Jonathan, allein zu sein, isoliert zu sein.
00:30:08: Und ich hatte einfach keinen Scheißbock mehr da drauf. Und dann habe ich mich mit diesem Workshop
00:30:13: bei dir angemeldet. Und diese vier Tage haben mir so gut getan. Ich war da mit Stefan spazieren
00:30:23: mit meinem Mann und habe ihm dann immer davon erzählt von diesen Aufgaben. Und er hat dann irgendwie
00:30:31: dann gemeint, dass er merkt, dass es mir gut tut, so im Austausch zu sein. Ja.
00:30:43: Erkenne Außenstehende nochmal anders, so diesen Änderungen.
00:30:48: Und das hat irgendwie mich zu nachdenken angelegt, so dass ihm das aufgefallen ist.
00:30:54: Und ich weiß noch, dass du da, wir hatten diesen Abschlusskauerl von dem Workshop und du hast
00:30:59: gesagt, ja, wenn wir wollen, es geht halt diesen Healing Circle. Und ich habe damit Stefan drüber
00:31:08: gequatscht und man so, ja, ich mache das oder mache ich es nicht. Sollte es jetzt kaufen. Und er hat
00:31:14: dann zu mir gesagt, komm, mach das. Ja, das geht über, ich weiß nicht, fast war es acht oder zwölf Wochen.
00:31:19: Ich glaube, am Anfang der erste war acht Wochen. Aber wir haben es dann verlängert,
00:31:24: weil das mit den Glaubenssätzen hat zwei Wochen oder so ein Anspruch genommen.
00:31:29: Kann sein, dass wir noch verlängert haben, eine Woche oder so was. Ja.
00:31:32: Genau. Und das waren dann die besten acht Wochen. Tatsächlich. Also auch zu sagen,
00:31:42: ich mache das jetzt und ich kauf mir das jetzt. Und dann zu wissen, ich habe jetzt den nächsten
00:31:51: acht bis zehn Wochen jemanden an meiner Seite. Das war irgendwie wie so ein, wie sagt man denn da,
00:32:01: wie so ein Anker, den mir jemand hingeschmissen hat. Na, wie so ein Seil. Da konnte ich mich dann
00:32:05: festhalten. Und das hat mich durch die Schwangerschaft getragen, durch diese nächsten zehn Wochen.
00:32:11: Also von Schwangerschaftswoche 11 oder 10, was es da war, bis 20. Und das war mega. Ja.
00:32:18: Ja. Und auch nochmal spannend, was du jetzt gerade so beschrieben hast. Die ersten zwei,
00:32:23: drei Wochen war es gut. Und ich habe mir da immer meine positiven Sätze gesagt oder auch das kenne
00:32:28: ich auch. Mir ist es jetzt einmal passiert. Und zweites Mal passiert mir das nicht mehr. Hört
00:32:33: man auch dann gerne von außen. Und klingt ja auch gut. Ich bin jetzt sowieso safe. Und dann
00:32:39: passiert etwas und dann bricht dieses ganze Kartenhaus zusammen. Und man merkt, hey, das ist
00:32:45: doch irgendwie eine ganz andere Nummer, als ich dachte, dass es ist. Und ich brauche jetzt auch
00:32:50: was ganz ganz anderes, als ich dachte, dass ich brauche. Ich glaube, dass es oft auch so eine
00:32:55: Schwierigkeit zum einen diese theoretische Vorstellung, wie dann meine Schwangerschaft
00:33:00: werden wird, die auch dann gerne idealisiert wird, weil man mir unbedingt einfach wieder
00:33:05: schwanger sein und dann aber auch die bisherige Erfahrung, die man gemacht hat oder vielleicht
00:33:10: auch das Umfeld mit Schwangerschaft, die eine ganz andere ist, wie sich dann einfach aus einer
00:33:16: Folge Schwangerschafte gibt. Das Bedürfnis ist einfach ein anderes. Das ist ein ganz ganz anderes,
00:33:23: weil diese Erfahrung natürlich, die du jetzt in deinem Fall mit Jonathan gemacht hast,
00:33:27: auch mit dieser wirklichen Dauerbelastung in eurer Schwangerschaft, die nimmst du ja mit,
00:33:33: die trägst du ja in dir. Und die prägt natürlich dann auch immer die nachfolgende
00:33:38: Schwangerschaft. Und ich glaube, wie genau diese Prägung ist und dass das so ist,
00:33:43: das ist man sich häufig gar nicht bewusst. Das kommt meistens erst im Nachgang,
00:33:49: weil man wieder Abstand hat so auf die Sache. Wenn man das ein bisschen neutraler sehen kann und
00:33:55: nicht als eine Schwangere, die da halt einfach schwanger ist jetzt. Das habe ich jetzt auch
00:34:00: festgestellt. Jetzt ist ja doch viel Zeit vergangen und ich habe noch mal einen ganz anderen Blick
00:34:05: auf beide Schwangerschaften, als damals, als ich noch schwanger war mit meiner Degenburg-Tochter.
00:34:11: Ja, eine andere Distanz dazu, blickst aus einer anderen Perspektive darauf.
00:34:15: Genau. Du hast jetzt gesagt, der Healing Circle war für dich so eine wirklich netten Anker,
00:34:23: der dir gut getan hat, auch weil du dann wirklich so deine, zum einen diese Verbindung ja auch hattest,
00:34:29: dieses Gefühl, ich bin nicht alleine. Und auch die einzelnen Übungen, die wir gemacht haben,
00:34:34: also man macht ja auch wirklich was und ist so in seiner, in seiner, zum einen Strukturierung des
00:34:39: Alltags, aber ich kann auch was machen, so was, was ja auch so unglaubliche Kraft mitbringt.
00:34:43: Jetzt so aus deiner persönlichen Geschichte heraus, weil das ist auch etwas, was ich immer
00:34:49: gerne hier jetzt im Podcast abbilden möchte mit Jonathan. Was waren so deine Herausforderungen
00:34:55: für die Folge Schwangerschaft? Würdest du sagen, da gab es spezielle Herausforderungen einfach,
00:35:00: weil Jonathan dann in der 16. Schwangerschaftswoche den auchverliegten Ultraschall hatte, weil er
00:35:05: dies Diagnose hatte? Oder würdest du sagen, die Herausforderungen lagen vielleicht ganz woanders?
00:35:12: Also, das kann ich so leicht zu beantworten tatsächlich, ja, ja, ist auch schon ein bisschen her,
00:35:21: ne? Also klar, es gab diese Meilensteine, diese typischen 16. Woche. Es gab dann auch unbewusst,
00:35:31: habe ich immer gemerkt, wenn wir an irgendwelchen Daten vorbeigeschrampzen, bei denen bei Jonathan
00:35:38: irgendwelche krassen Dinge passiert sind, wie die OP oder so, dass mich das mitgenommen hat. Das
00:35:44: habe ich dann meistens aber erst ein, zwei Tage später geschneit. Oder wenn ich mich mit
00:35:49: die unterhalten habe oder so, dann kam das und dann dachte ich mir so, deswegen ging es mir
00:35:53: letzte Woche schlecht. Man erkennt das manchmal gar nicht, na, es ist so in seiner Gefühlswelt
00:35:58: drin. Genau, aber der Körper merkt es ja voll. Und ich hatte dann ja diesen ganz frühen,
00:36:04: wie heißt das, dieser große Ultraschall, also diese normalerweise ist ja eben der 20. Woche,
00:36:11: diese Organ-Screening-Ultraschall bei DiSico-Schwangerschaften. Und ich hatte den eben schon in
00:36:16: der 14. einmal und dann nochmal in der 13. und dann nochmal in der 20. und das waren zwei
00:36:24: Meilensteine für mich, die mir sehr geholfen haben, dass, ich weiß mal, Kind ist körperlich gesund.
00:36:32: Ja. Und, Entschuldigung, für mich waren aber, glaube ich, die krasseren Game Changer, die Arbeit
00:36:41: an mir selber. Also ich weiß noch, dass damals die Glaubenssätze, dass sie mich geflasht haben,
00:36:47: weil ich plötzlich solche Sachen hinterfragt habe, wie ich dachte immer, ich bin dumm. Ja,
00:36:55: oder die Ärzte wissen es besser, als ich in diesem Kontext, ja, und im Vergleich zu Ärzten bin ich
00:37:00: einfach dumm. Und da zu merken, dass ich es nicht bin und dass ich bei allem die Entscheidungsgewalt
00:37:09: habe und dass ich mir nicht diktieren lassen muss von keinem Arzt, keine Ärztin, was ich zu tun und
00:37:16: zu lassen habe. Das war für mich krass zu wissen, weil ich dachte bis dato, ich muss das tun, was
00:37:23: die mir sagen, was einfach nicht so ist. Ja. Und das habe ich auch erst lernen müssen, dass ich da
00:37:29: rauskam aus diesen Strukturen und da gab es natürlich ganz viele Beispiele, die ich jetzt nicht
00:37:34: mitmache, aber das war für mich unglaublich kraftvoll. Man ist da so eingebunden in diese
00:37:42: Hierarchie und diesem Arzt vor mir und natürlich machen wir das so. Und ich gehe durch die Tür und
00:37:50: hänge meine Verantwortung erst mal am Gaderobenstand ab. Ja, nee, das ist halt einfach nicht der Fall.
00:37:55: Und ich habe es natürlich nicht ganz abstellen können. Das war dann, als es dann zur Geburt
00:38:01: hing, da war ich sehr gefangen in meinen Ängsten und meinen Glauben setzen. Und ich denke, jetzt
00:38:11: nachher nein, man hätte diese Geburt anders gestalten können. Es hätte keine Bauchgeburt
00:38:16: werden müssen, aber es ist eben eine geworden. Und sie war nicht traumatisch und ich habe sie,
00:38:22: ich habe sie zum Teil selbst entschieden und das ist ein sehr, sehr großer Unterschied. Absolut.
00:38:28: Und ich glaube, es muss jetzt einfach dann sein, dass ich mein gesundes, lebendiges Kind in den Armen
00:38:35: hielt. Das ist darum. Das war damals einfach wichtig für mich. Wir hatten ja eine sehr lange
00:38:43: Geburt und wir hatten sehr viele wie ihn und ich war viele Tage im Kreissaal und ich glaube,
00:38:49: ich konnte nicht loslassen. Es war, da waren viele Blockade noch. Total, total kann ich,
00:38:56: kann ich total nachfühlen und das ist einfach ein riesen Thema für Sternen, Kindemamas und
00:39:01: natürlich auch noch mal mehr für Sternen, Kindemamas, wo um die Geburt herum eben etwas mit ihrem
00:39:07: Kind war. Also die reif gewohrene Kinder verloren haben unter der Geburt ihre Babys verloren haben,
00:39:13: dass da dieses loslassenen, ganz, ganz großes Thema ist und zurückhält. Und ich erinnere mich,
00:39:19: Nina auch noch, dass du sagtest, aber auch von der Begleitung her, da war irgendwie auch jetzt
00:39:23: so eine nicht so feinfühle Gehebarme am Start. Um es mal noch irgendwie einigermaßen neutral
00:39:30: auszudrücken. Genau. Also meine Dula war ja wirklich, die war in den kompletten 36 Stunden
00:39:35: mit an unserer Seite. Und wir hatten einige Hebammenwechsel und die letzte Hebamme,
00:39:43: bei der dann auch dann der Kreisarschnitt fiel quasi, die meinte dann auch so, da bitte
00:39:47: mal daher, sie wollen dieses Kind ja auch lebend in den Armen halten. Und jetzt kann ich nur noch
00:39:56: sarkastisch darüber lachen, aber in dem Moment damals bin ich natürlich zusammengebrochen. Ich
00:40:01: hatte da im Tal ein Holigkrampf und dann klar, es war eine Art Nötigung. Ja, genau in diese Angst
00:40:11: wurden da nochmal reingestochen, die eh schon geöffnet oder latent offen ist. Ja, genau. Und das,
00:40:16: ich glaube, sie war selber stark verunsichert, weil ich zwei Kreisarschnitte hatte,
00:40:21: ab dem Stand von 14 Monaten quasi, beziehungsweise einen vorangegangenen Kreisarschnitt und sie
00:40:27: war sich sehr unsicher, wie sie mit mir reden soll und womöglich ihr lied ja nichts Böse.
00:40:32: Das ist ein, ich nehme es ja nicht mehr übel. Ich glaube, das würde nichts ändern an der Sache,
00:40:38: aber es war nicht das Optimale, sagen wir so. Ich erinnere mich aber auch noch so sehr, Nina,
00:40:47: daran, dass du damals sagtest und für mich warst dann irgendwann mal, ich glaube,
00:40:50: du hast dich mit deiner Dula unterhalten und irgendwann warst du für dich gleich, ich gehe
00:40:53: jetzt den Weg der Bauchgeburt und ab da hat sich diese Entspannung eingestellt, ab da warst
00:40:58: für dich irgendwie mit dieser Entscheidung diesen Weg zu gehen, was du im Reinen. Und ich finde,
00:41:05: ich finde, dass das mir so hängen geblieben, weil das auch so gut, das zeigt, warum es eigentlich
00:41:09: auch geht, wie beteiligt wir dabei sein dürfen oder sind. Um die Selbstbestimmung einfach her.
00:41:14: Genau, genau. Ja, das war tatsächlich noch so ein springender Punkt. Also klar, man wurde irgendwie
00:41:21: gedrängt, aber sie hat jetzt nicht gesagt, ihr müsst euch jetzt entscheiden und ich bleib da
00:41:26: neben dran stehen, die Hieberbemerk ging wieder raus und ich musste erstmal alles rauslassen.
00:41:31: Ich habe geweint, ich habe geschrien, ich habe mein Mann angestehen, ich habe gesagt,
00:41:37: ich habe keinen Bock mehr auf alles und dann hat mir mein Mann auch so gesagt, ja komm,
00:41:43: du schaffst es und du schaffst es und ich wollte das, aber ich wollte keine Wehen mehr haben,
00:41:47: ich hatte solche Schmerzen und es war, ich war sehr überfordert in dem Moment. Und ich weiß auch
00:41:55: da noch, ich saß auf dieser Bettkante und habe gesagt, bist du mir böse, wenn wir einen Kaiserschnitt
00:42:00: machen, weil ich, das war ja mein Wunsch, dass ich keinen Kaiserschnitt mehr bekommen. Ich wollte
00:42:05: diese Schmerzen der OP nicht nochmal spüren, ich wollte endlich meinen Kind spontanen gebären.
00:42:09: Und dann schaut er mich an und sagt, natürlich nicht, ja, also das ist deine Entscheidung.
00:42:16: Dann habe ich gesagt, ich möchte jetzt einen Kaiserschnitt, ich möchte, dass jetzt hier an
00:42:22: der Stelle beenden, ich kann nicht mehr, ich habe keine Kraft mehr. Und meine Dula war auch da und
00:42:29: sie ist weiterhin bei uns geblieben und hat mit uns geredet und hat mich beruhigt vom Kaiserschnitt
00:42:35: und das war schön. Und ich konnte endlich wieder grinsen nach 36 Stunden. Es hatte nur noch Angst
00:42:41: vor der Geburt, ich dachte ja wieder, das sieht was Schlimmes. Und ich habe zwar diese eine
00:42:48: Erfahrung in meinem Leben noch nicht gemacht, spontan ein Kind zu bekommen. Allerdings hatte
00:42:55: ich einen sehr, sehr schönen zweiten Kaiserschnitt und das war schön. Und ich habe meine Tochter
00:43:01: sehr schnell bekommen und sie war die ganze Zeit neben mir auf Stefans Arm und ich konnte sie
00:43:08: anfassen und sehen, dass sie lebt und dass sie atmet und wir wurden sehr schnell wieder zusammengeführt
00:43:17: nach der OP. Klass, auch sehr gut war. Vielleicht ging es auch, dass von schon gesagt auch, ist mal darum.
00:43:23: Weißt du und das darfst du nicht dieses, ich möchte jetzt vaginal gebären und das ist mir
00:43:29: wichtig. Also das möchte ich dir gar nicht absprechen, das darf ja der Wunsch sein. Aber wenn man
00:43:33: dann merkt und das kann eben seiner Sterne kennen, weil man mal unter der Geburt, hey, der bricht noch
00:43:37: was auf und das war ich mir jetzt einfach nicht bewusst, weil man unter der Geburt, das ist vorhin
00:43:42: gesagt, der Körper erinnert sich nochmal anders, kommen einfach möglicherweise nochmal andere
00:43:46: Themen hoch und das ist dann diesen Zwischenschritt auch geben darf zu sagen, okay, jetzt in deinem Fall
00:43:52: ich gehe den Weg über eine für mich selbst bestimmte Bauchgeburt, wo ich das entscheide,
00:43:59: wo ich einfach auch jetzt erstmal diese Erfahrung machen kann. Geburt kann auch so sein und sie
00:44:04: kann auch in einem lebenden mit einem lebenden Kind enden, um diese Erfahrung dann wieder mitzunehmen
00:44:10: in eine weitere Schwangerschaft. So, eventuell, genau. Und das war damals echt, ich glaube,
00:44:19: das musste so sein für uns. Nina, so overall, wie würdest du denn deine freue Geschwangerschaft
00:44:28: beschreiben? Wenn ich es einfach so komplett betrachte, dann war es schön. Doch. Aber also ich
00:44:40: erinnere mich da tatsächlich an die vielen Gespräche, die wir miteinander hatten, zu zweit oder
00:44:46: eben im Healing Circle. Das war schön, weil es war ja die komplette Zeit Corona und ich hatte
00:44:54: keinen Kontakt zu irgendwelchen anderen Menschen und tatsächlich war das sehr, sehr schön und ich
00:45:01: würde behaupten selbst jetzt, wo es keine Bestimmungen mehr gibt, ist das immer noch
00:45:09: ein großer Punkt, auf den ich mich freuen würde. Ja. Also, es war einfach schön. Es war anstrengend,
00:45:26: ich absprechen und wir hatten auch unsere Problemchen so. Ich erinnere mich an zwei
00:45:35: Mal, dass wir nachts ins Klinikum gefahren sind, weil ich einfach Panik hatte. Aber
00:45:39: so was so marum war es dann doch schön. Ich weiß aber nicht, wie es gewesen wäre,
00:45:44: wenn ich keine Hilfe gehabt hätte. Ja. Ja. Das ist eine Frage, die musst du dir nicht stellen.
00:45:53: Hast dich da, das ist mir auch hängen geblieben, so dieses, dass du wirklich deine, deine,
00:46:00: ja, ich vergleiche das immer gerne mit so einer, wirklich so einer Bienenkönigin, der
00:46:06: Königin der Schwangerschaft, die sich einfach so, ja, voll, ich mein, und sich einfach ihre
00:46:11: Hilfe holt. Wir kennen alle diesen Spruch, es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind groß zu ziehen,
00:46:17: aber hey, du trägst dein Kind schon im Bauch. Also, dann darfst du dich schon als Schwangere einfach
00:46:22: diese Unterstützung holen und natürlich noch mal viel mehr, wenn man eben Sternenkindmama
00:46:27: in der Folge Schwangerschaft ist und merkt, hey, das läuft ja irgendwie alles etwas anders als ich
00:46:32: dachte, dass es das tut. Ja, das stimmt. Aber das muss man auch erst beiwissen, dass man das darf.
00:46:38: Voll. Man denkt immer, man darf keine Hilfe annehmen, das ist so, wie wenn die Leute sagen,
00:46:44: melde dich, wenn du was brauchst. Da meldet sich, also man meldet sich nicht. Ja, da hoffe ich,
00:46:52: dass der Podcast auch seinen Teil dazu beiträgt und einfach ja dieses Wissen raus trägt,
00:46:59: weil wenn man das auch bei anderen hört, dann kann man sich selbst auch wieder einordnen.
00:47:03: Okay, das ist fein. Ich empfinde das auch so, ich darf das auch. Also für mich mittlerweile,
00:47:10: ich denke mir immer, dass das sind einfach auch wieder unsere tiefen Glaubenssätze und dieses,
00:47:14: ja auch, dass es dieses Bemessen in was hat Wert und was nicht. Also wir geben Unsummen aus für
00:47:23: ein neues iPhone, aber wenn es auch in uns in unserer emotionalen Gesundheit zu investieren, nee,
00:47:29: nee, das schaffen wir schon alleine oder das ist nicht so wichtig oder das ist wirklich eine falsche
00:47:35: Führung auch gesellschaftlich. Ja, absolut. Nina, gibt es denn noch zum Abschluss? Die Frage
00:47:44: würde mir gerade auch, ich hatte vor dir gerade auch ein Podcastinterview, als ich wurde in
00:47:47: Interview und da kommt immer diese Frage und ich verbreite mich nie darauf vor. Ich gebe es jetzt
00:47:54: aber mal weiter, vielleicht bist du vorbereitet oder hast spontan etwas. Gibt es denn noch etwas,
00:47:59: was du jetzt hier in diesem, für dieses Gespräch, in diesem Kontext gerne teilen möchtest mit den
00:48:03: Frauen, die zuhören und vielleicht auch den paar Männern, die zuhören? Wow, natürlich weiß ich
00:48:10: jetzt aus dem Stand nichts. Ich würde, wenn ich was mitteilen sollte, wenn ich müsste, würde ich
00:48:19: sagen, mach das einfach, holt euch Hilfe und zwar mach das wirklich, wirklich. Nicht noch drüber
00:48:28: nachdenken, ob es wirklich was bringt, weil im Nachhinein, ja, bereut man eigentlich nur die
00:48:36: Dinge, die man nicht getan hat und man macht so wenig Erinnerungen, man geht so wenig spazieren,
00:48:43: man trifft sich zu wenig mit Freunden, man holt sich zu wenig Hilfe und macht die Dinge. Ja,
00:48:51: und wenn es Angebote gibt und es gibt nicht viele auf Maid, gerade für zukünftige Regenbogeneltern,
00:49:00: dann sollte man das, was es gibt, tatsächlich in Anspruch nehmen und ich bin immer noch sehr
00:49:06: dankbar, dass es dein Angebot gibt, gab und gibt. Ich bin sehr gespannt, wie es sich in Zukunft
00:49:13: entwickeln wird. Es gibt ja, glaube ich, ein paar Neuerungen. Ja, ich bleibe aber, das ist super. Ich
00:49:22: empfehle dich auch immer wieder. Nein, das ist ohne Witz. Also ich mache auch in dem Kontext
00:49:28: tatsächlich gerade eine Weiterbildung noch zur Geburtsphotografin, weil ich das natürlich
00:49:34: auch verbinden möchte. Ich möchte Eltern, die auch gesunde Kinder bekommen, fotografisch begleiten
00:49:41: können. Ich möchte aber auch ehrenamtlich bei deinem Sterne Kind mich listen lassen und da auch
00:49:49: Eltern die Möglichkeit geben, Bilder von ihren toten Kindern zu haben, weil auch das Sachen sind,
00:49:56: auf die ich wahnsinnig stolz bin, dass ich schöne Bilder von Jonathan habe, die ich mir auch wieder anschauen kann.
00:50:01: Ja, vielen, vielen Dank Nina. Deine Website, du hast bestimmte Website, deine Kontakte,
00:50:11: die ich hier unter der Folge in die Show Notes packen, dass man dich erreichen kann. Auch wenn
00:50:18: ihr jetzt Fachpersonen zuhören, dass ihr einfach mitnehmt, Nina ist Stulas, begleitet ehrenamtlich
00:50:24: Sterne Kind Eltern bzw. auch werdende Sterne Kind Eltern nach Diagnose in der Schwangerschaft,
00:50:30: dass ihr sie einfach im Hinterkopf habt und euch bei ihr meldet, wenn ihr betroffene Familien
00:50:35: begleitet. Und an dich Nina ist man ganz, ganz großes Dankeschön für dieses tolle Gespräch.
00:50:41: Sehr gerne Kerstin. Danke, dass ich das sein durfte. Wenn du selbst betroffene
00:50:47: Regenbogenmama bist oder eine Vollgeschwangerschaft planst und den Wunsch hast, dich nachhaltig und
00:50:54: ganzheitlich zu stärken, dann zieh dich sehr gerne einmal auf meiner Website um. Hier findest du
00:51:00: mittlerweile ein buntes Angebot an Masterclasses, an Workshops sowie zu meinen beiden großen
00:51:07: Intensivprogrammen. Die Website findest du unter www.regenbogenmamas.de. Wenn dir der Podcast
00:51:18: gefällt, freue ich mich sehr, wenn du mir eine positive Bewertung darlässt oder ihn mit anderen
00:51:24: Betroffenen, Angehörigen oder Fachpersonen teilst. Bis zum nächsten Mal, deine Kerstin.
00:51:32: [Musik]
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